The Walking Dead Season Two

Ein Mädchen gegen eine Horde Zombies

Test Giuseppe Spinella getestet auf PlayStation 3

Aufwachsen während der Apokalypse

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Beschreibung2

Während im ersten Spiel Clementine ständig vom damaligen Hauptcharakter Lee in Schutz genommen wurde, muss sie nun oft alleine klarkommen. Die Abwesenheit Lees spürt man vor allem dann, wenn man merkt, dass Clementine diesmal nicht so eine Bezugsperson hat und ihr trotz ihrem Kind-Status selten geholfen wird. In der Tat können einige Erwachsene, denen sie sich anschliesst, nicht wirklich vertraut werden, und somit muss Clementine selber erwachsen werden. Genau hier liegt der stärkste Punkt der Story. Clementine entwickelt sich zu einer selbstständigen Person, und dies zu beobachten und zu beeinflussen ist sehr unterhaltsam. Wir fühlen uns fast wie stolze Eltern, die ihr Kind aufwachsen sehen… schnief. Die Handlung und die neuen Charaktere werden euch am Bildschirm fesseln, auch wenn die Qualität der Story nicht die der ersten Staffel erreicht. Manchmal findet die Entwicklung Clementines etwas zu schnell statt und wirkt leicht unglaubwürdig. Auch die Tatsache, dass sie als Kind inmitten von Erwachsenen oft das Sagen hat, wirkt in gewissen Situationen befremdend. Zudem entpuppen sich einige der Neuzugänge als ziemlich flache Charaktere. Doch trotz dieser kleinen Mängel bleibt die Story spitze, und kann es locker mit denen der meisten anderen Videospiele aufnehmen. Denn obwohl es Zombies gibt, ist dieses Spiel wie die gleichnamige Fernsehserie: Im Mittelpunkt liegen stets die Menschen, ihre Reaktionen auf Extremsituationen und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen.

Die Staffel bringt uns fünf Episoden von unterschiedlicher Qualität. Vor allem der Anfang ist etwas lauwarm, doch die Story nimmt schnell an Spannung zu und das Season-Finale hinterlässt uns wieder atemlos zurück. Diesmal haben einige Entscheidungen auch eine viel grössere Auswirkung auf das Ende der Staffel, und somit kann man auch durch wiederholtes Spielen recht unterschiedliche Enden sehen.

Kurz und knackig?

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Die Länge der Episoden ist kürzer als im Vorgänger, doch das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. Eine Episode benötigt nun circa zwei Stunden um beendet zu werden. Somit ergibt sich eine Länge von zehn Stunden für das ganze Spiel. Wir finden die Länge angenehm und ärgern uns nicht über die kürzeren Episoden. Denn diese sind vor allem aufgrund einer Entwicklung kürzer geraten: es gibt weniger pure Gameplay-Sektionen. Im ersten Spiel gab es oft die Möglichkeit, mit dem Hauptcharakter Gegenden zu erkunden und komplexere Rätsel zu lösen. Doch in diesem Spiel sind die Rätsel viel einfacher gehalten und man kann nur noch sehr selten ganze Areale genau unter die Lupe nehmen. Insofern erscheint das Spiel linearer, aber auch zielgerichteter. Wer das Spiel vor allem wegen der Story spielt (und wieso sollte man das Spiel denn sonst spielen…?), wird die kürzeren Gameplay-Sektionen willkommen heissen. Für etwas Abwechslung sorgen die immer wieder auftauchenden Quick-Time-Events, bei denen das rechtzeitige Drücken einer Taste der Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten kann.

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