Einer gegen alle, alle gegen einen?
Beworben wurde "Evolve" allerdings von Anfang an sowieso als Multiplayertitel. Eine wirklich geführte Story hat das Spiel also nicht. Vielmehr wird mit kleinen Dialogen zwischen den Jägern und kurzen Zwischensequenzen eine stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen. Das Spiel hält dabei durchgehend eine Balance zwischen Humor und erwachsenem Ernst. So necken sich die Jäger öfters mal untereinander mit frechen Sprüchen zu Beginn eines Spiels, bevor sie aus dem Landunsschiff in die düsteren, tödlichen Gebiete von Shear abspringen.
In der ersten Entwicklungsphase des Monsters hat es noch kaum eine Chance, die Jäger zu besiegen. Die Chance also für die vier Spieler, den Einzelkämpfer auszuschalten. Doch völlig wehrlos ist das Monster nicht. Nur wenn es aufrecht geht, hinterlässt es Spuren. Eine Eigenschaft, die unerfahrenen Jäger-Trupps schnell das Leben kosten kann, da das Monster sich schleichend in eine günstigere Position gebracht haben könnte, als es die Fussspuren vermuten lassen. Die zwölf weitläufigen Karten lassen dem Monster ausserdem jede Menge Raum um sich zu verstecken. Was sich auf der Monsterseite als spannendes Versteckspiel zeigt, sieht allerdings als Jäger oft ganz anders aus. Gut die Hälfte einer Partie besteht darin, dem Monster hinterher zu rennen, wobei man einen guten Monster-Spieler nur selten bis gar nicht überhaupt zu Gesicht kriegt.
Genau deshalb kann sich hier auch schnell mal etwas Langeweile aufkommen. Immerhin wirft das Spiel den Jägern noch einiges an Kanonenfutter in Form von anderen Raubtieren entgegen. Das Monster hat jetzt die Aufgabe schnell und unauffällig andere Tiere zu erlegen, um den Nahrungsbalken zu füllen und damit eine nächste Entwicklungsstufe zu erreichen. Erst bei der dritten und letzten ist es stark genug, um die Jäger mit Leichtigkeit auszulöschen. Ausserdem ist dann der Energiekern der Karte verwundbar, eine weitere Möglichkeit für das Monster, das Spiel zu gewinnen.