Acer Gaming-Hardware 2023 - Special

Die neuesten Gaming-Notebooks und -Displays vorgestellt

Artikel Video Sönke Siemens

Predator X45: Acers neues Curved-Flaggschiff

Zugegeben: Wer sich einmal an Curved-Monitore und Spiele mit Ultrawidescreen-Modus gewöhnt hat, will meist nicht mehr zurück. Voraussichtlich ab dem 2. Quartal 2023 nimmt Acer genau diese Zielgruppe mit dem Predator X45 ins Visier. Das neue OLED-Flaggschiff des taiwanesischen Unternehmens hat einen empfohlenen Endkundenpreis von 1.799 CHF, eine Bilddiagonale von 114,3 cm (45 Zoll) sowie eine Krümmung von 800 R und schafft eine Auflösung von maximal 3'440 x 1'440 Pixeln (UWQHD-Format).

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Predator X45: OLED-Panel mit 45 Zoll trifft auf immersiven Curved-Formfaktor mit 800-R-Krümmung

Genau wie beim Predator X27U beträgt die Bildwiederholrate 240 Hz, die Reaktionszeit pfeilschnelle 0,01 ms und die Spitzenhelligkeit 1'000 cd/m². Der Standfuss ist sehr ähnlich geformt wie der des X27U und nimmt auf dem Schreibtisch erfreulich wenig Platz weg. Kontakt zu externen Zuspielgeräten findet der X45 über einen DisplayPort 1.4 und zwei HDMI-Eingänge. Schade: Statt HDMI 2.1 wird lediglich HDMI 2.0 unterstützt. VRR und 4K bei 120 Hz sind auf PS5 und Xbox Series daher leider nicht möglich.

Wiederum klasse: Auch beim X45 gehören ein USB-C-Anschluss und integrierte Lautsprecher zum Standard. Abgerundet wird das Gesamtpaket von einem EyeSafe- und einem HDR10-Zertifikat sowie einem überaus schlanken Rahmen.

SpatialLabs: Eine beeindruckende Technik wird noch besser

Als das Nintendo 3DS am 25. März 2011 in Europa erschien, staunten Handheld-Fans nicht schlecht. Dank eines autostereoskopischen LC-Displays konnte man Spiele - ganz ohne Spezialbrille - erstmals mit einem beeindruckenden Tiefeneffekt erleben. Die Technik funktionierte gut, hatte aber noch Schwächen, wenn man das Gerät nicht in der richtigen Position hielt. Als Nintendo dann im Jahr 2014 das New Nintendo 3DS einführte, verbesserte sich die stereoskopische Darstellung spürbar. Hauptgrund hierfür war ein neuer Sensor, der den Blickwinkel des Nutzers im Auge behielt und den Effekt in Echtzeit daran anpasste.

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Ein Gaming-Desk mit einem SpatialLabs-Display vom Typ View-ASV15. Mit Preisen ab 1.250 CHF sind die stereoskopischen Bildschirme allerdings kein Schnäppchen

Was all das mit Acer zu tun hat? Ganz einfach: Seit 2022 verkauft der Hersteller Bildschirme, die einen ganz ähnlichen stereoskopischen Effekt erzeugen wie damals das 3DS - nur eben viel höher aufgelöst und mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Die von Acer entwickelte Technik nennt sich SpatialLabs TrueGame, funktioniert mit einer Vielzahl von Spielen und nutzt im Modus 3D+ zum Tracken der Blickrichtung nur eine Kamera.

Mittlerweile hat der Hersteller die Technik jedoch überarbeitet und nun erste Spiele gezeigt, die den Modus "3D Ultra" unterstützen. Das Besondere hierbei: Im Gegensatz zu 3D+ kommen jetzt zwei Kameras zum Einsatz, um die Blickrichtung des Nutzers in Echtzeit zu analysieren und darauf basierend ein stereoskopisches Bild zu erzeugen.

Wir haben "3D Ultra" auf dem Acer-Event mit "Ori and the Will of the Wisps" ausprobiert und waren in der Tat fasziniert! Vor allem die verschiedenen Parallax-Hintergründe des Spiels sind nun klar voneinander abgegrenzt und erzeugen eine phänomenale Tiefe, wie man sie in dieser Form eigentlich nur von VR-Titeln kennt - nur eben, dass das Ganze hier völlig ohne VR-Headset funktioniert. Setzt sich Protagonist Ori dann in Bewegung, ist der Effekt sogar noch spektakulärer und zudem erfreulich stabil - zumindest für die Person, die direkt vor dem Gerät steht. Für solche, die dem Nutzer nur über die Schulter schauen, ist der 3D-Effekt verschwommen. Grund: Die Kamera im SpatialLabs-Bildschirm kann stets nur eine Person tracken.

Stichwort Bildschirm: Acer verbaut SpatialLabs-Displays nicht nur in Predator-Laptops, sondern verkauft sie auch als tragbare externe Bildschirme. Ein solcher SpatialLabs View wiegt ca. 1,5 kg, verfügt über einen ausklappbaren Standfuss und wird via HDMI-Kabel mit PC oder Notebook verbunden.

Stand heute unterstützen bereits knapp 20 Spiele "3D Ultra", darunter Kracher wie "God of War", "Kena: Bridge of Spirits", "Psychonauts 2" und "Remnant: From the Ashes". Die Zahl der 3D+-Games ist sogar noch höher und umfasst derzeit über 60 Einträge. Wer sich genauer informieren will, wirft einen Blick auf die offizielle Kompatibilitätsliste, die Acer regelmässig aktualisiert. Wir jedenfalls waren von "3D Ultra" so angetan, dass wir aktuell ein umfangreicheres Feature planen, in dem wir die Technik noch mal im Detail vorstellen und einem Langzeittest unterziehen.

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