Advance Wars 1 + 2: Re-Boot Camp - Test / Review

Gelungene Rückkehr eines Klassiker-Duos

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Mehr als 20 Jahre liegt bereits die Veröffentlichung von "Advance Wars" auf dem Game Boy Advance zurück. Zusammen mit dem Nachfolger "Black Hole Rising" erscheint der Rundenstrategie-Klassiker nun als modernisierte Neuauflage für Nintendo Switch. Lohnt sich das?

Damit, dass sich Ereignisse der Weltgeschichte auf die Release-Planung auswirken, hat die "Advance Wars"-Reihe einige Erfahrung. Nachdem der erste Teil offiziell exakt einen Tag vor den Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York City in Nordamerika veröffentlicht wurde, entschloss sich Publisher Nintendo, die längst anberaumten Termine für Japan und Europa zu verschieben - in Japan erschien das GBA-Spiel sogar erst Jahre später als Compilation, die den ersten Teil und das Sequel "Advance Wars 2: Black Hole Rising" vereinte. Bei der Switch-Neuauflage der beiden Rundenstrategie-Klassiker sorgte abermals ein äusserst unerfreuliches Ereignis für eine längere Terminverschiebung: der Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine. Nun aber ist es endlich so weit für "Advance Wars 1 + 2: Re-Boot Camp". Wir haben uns für euch vorab in die Schlacht gestürzt und verraten Kennern der Originale sowie Serieneinsteigern, ob sie guten Gewissens zuschlagen können.

TBS-Umfangsmonster für Switch

Wie der Name mehr als nur andeutet, bringt "Advance Wars 1 + 2: Re-Boot Camp" neue Versionen der beiden rundenbasierten Strategiespiele (TBS, "turn-based strategy") "Advance Wars" und "Advance Wars 2: Black Hole Rising" mit, die beide vor mehr als 20 Jahren ihr Debüt auf dem Game Boy Advance feierten. Die Pixelgrafik der Originale weicht dabei einer erheblich höher aufgelösten Präsentation, die mit ihrem putzigen Look jedoch weitgehend dem insgesamt kindlich anmutenden Stil treu bleibt. Ein bisschen mehr für die Inszenierung der Story tut die Neuauflage mit Comicstrip-artigen Dialogsequenzen schon, vollständig vertont sind sie aber auch in "Re-Boot Camp" nicht. Die guten (auch auf Deutsch verfügbaren) Sprecher intonieren also meist nur einzelne Sätze oder gar Satzfragmente.

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Inhaltlich (auf die hohe Klasse der Spielmechanik gehen wir später noch näher ein) ändert sich mit der Neuauflage letztlich wenig. Das bedeutet allerdings nicht zuletzt ein reichlich üppiges Gesamtpaket. Denn allein die Solokampagnen der beiden Spiele werden euch zusammen für locker 45 Stunden beschäftigen. Obendrauf kommen etliche freischaltbare Einzelszenarios, aber auch Mehrspieler-Optionen - an einer Konsole, im lokalen Netzwerk oder online. Aber allein mit den unzähligen Freischaltoptionen, motivierenden Challenges etc. für Solospieler könnt ihr wohl locker 100 und mehr Stunden Spass haben. Ob die Präsentation, die mit einem üppigen und ziemlich grossartigen Soundtrack aufwartet, mit ihrer Grafik eher auf gehobenem iOS-Niveau noch Luft nach oben lässt, ist eine Frage, die sich am Ende allenfalls begrenzt stellt. Ganz besonders, da "Re-Boot Camp" spielmechanisch wie schon die Originale über (fast) jeden Zweifel erhaben ist.

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