Gefrorene Achtziger
"Noch ein Zombie-Shooter?", könnte man jetzt einwenden. Doch "After the Fall" bemüht sich sichtlich um ein erfrischendes Setting. Der Action-Titel spielt in einem alternativen Zeitstrang: Mit einem abrupten Klimaumschwung in den 1980er-Jahren wurde die Welt von Eis und Schnee überzogen. Als aus der Kälte eine neue, zombieske Gattung entstand - eben jene Snowbreed -, mussten sich die Überlebenden in Bunkern und Ruinen verbarrikadieren. Der Klimasturz brachte den technologischen Fortschritt zum Erliegen - was auch erklärt, dass es in "After the Fall" von 1980er-Jahre-Artefakten (Spielautomaten, Walkmen, Floppy-Discs etc.) nur so wimmelt - selbst die Snowbreed tragen zerfetzte 80s-Klamotten. Schauplatz des Spiels ist das eisüberzogene Los Angeles: Von einem Hub aus starten Viererteams in die eisige Kälte, um dort Snowbreed-Energie zu ernten. Die Ausbeute dieser sogenannten Harvest-Runs dient dann als Währung, mit der sich Waffen und Ausrüstung verbessern und modifizieren lassen.
Wie genau die Zombie-Energie verwendet wird, erklärt das Spiel nicht - und es ist letztlich ohnehin ziemlich wurscht. Was zählt, sind die kurzweiligen Beutegänge, zu denen man sich in der urigen Cyberlobby mit ihren neonschimmernden Spielautomaten verabreden kann. Hier leistet "After the Fall" etwas, was es sonst in VR in diesem Umfang noch nicht gibt: geschmeidiges Crossplay! So können sich Nutzer von Index-Brillen völlig problemlos mit Quest-2-Usern und Besitzern von PSVR-Headsets verbünden, Freundeslisten abspeichern und auch private Matches austragen. (Für die erste Quest soll das Spiel nächstes Jahr noch erscheinen.) Sind punktuell nicht genügend Mitspieler für eine Session verfügbar - was bei unserem Test kurz nach dem Launch schon hin und wieder vorkam -, werden die leeren Slots mit KI-Kollegen aufgefüllt, die sich einigermassen smart verhalten.
