Age of Empires IV - Test / Review

Besser als der legendäre zweite Teil?

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Unterschiede sind Trumpf

Wer sich mit "Age of Empires IV" einmal warmgespielt hat, kommt nicht mehr so schnell davon los. Hauptgrund hierfür sind vor allem die acht zur Auswahl stehenden Fraktionen, die alle sehr unterschiedliche Spielstile ermöglichen. Ein Paradebeispiel hierfür stellen die Mongolen dar. Während andere Völker sich in der Regel dort ausbreiten, wo sie zu Spielbeginn starten, macht das Nomadenvolk seinem Namen alle Ehre und wechselt - Holzkarren und eine "Einpack"-Funktion machen es möglich - im Handumdrehen die Position auf der Karte.

Flankiert wird das Nomaden-Gameplay durch andere Mechaniken. So erhalten die Mongolen beispielsweise 50 zusätzliche Gold- und Nahrungseinheiten für jedes generische Gebäude, das in Flammen aufgeht. Auch das serientypische Bevölkerungslimit schränkt diese Fraktion nicht ein. Dazu profitieren die Mongolen von schnelleren und stärker gepanzerten Transportschiffen, Geschwindigkeits-Boni in der Nähe bestimmter Gebäude, Ressourcen-Boni beim Einrichten von Handelsrouten, bereits ab der "Dunklen Zeit" verfügbaren Reitern, frühen Rittern in der Feudalzeit und - ganz wichtig - dem Khan (der Buffs auslösende Signalpfeile verschiesst) sowie berittenen Bogenschützen. Diese "Mangudai" sind flink und brandgefährlich, weil sie auch dann noch angreifen, wenn sie sich bereits galoppierend zurückziehen. Effektiv einkesseln können sich die Mongolen übrigens nicht, da ihnen das Errichten von Mauern verwehrt bleibt.

Nimmt man nun im Gegenzug die Abbasiden-Dynastie, entpuppt sich ein gänzlich anderer Spielstil. Verfechter dieser Fraktion können zum Beispiel mit Infanterietrupps Belagerungstürme und Rammböcke errichten, ohne vorher über die Technologie "Belagerungstechnik" zu verfügen, haben 50 Prozent günstigere Häfen, besitzen Arbeiter, die Beerensträucher 25 Prozent schneller abernten, und trainieren Kameleinheiten, die feindliche Kavallerie besonders effektiv kontern. Einzigartig ist auch das "Haus der Weisheit", das mit Flügeln Schritt für Schritt erweitert werden kann und dabei immer neue Vorteile freischaltet.

Die Mechaniken und Besonderheiten aller Fraktionen im Detail zu analysieren, würde den Rahmen dieses Tests sprengen. Fakt ist aber: Egal ob ihr nun die Franzosen, die Engländer, die Rus, das Heilige Römische Reich, die Chinesen, das Delhi-Sultanat oder die bereits erwähnten Mongolen bzw. die Abbasiden-Dynastie spielt, für Abwechslung und Aha-Momente beim Entdecken der vielfältigen Spielstile ist definitiv gesorgt.

Serientypisch liessen es sich die Macher natürlich nicht nehmen, für die Synchro jeder Fraktion Muttersprachler anzuheuern. Plus: Um Zeitalterwechsel nicht optisch zu repräsentieren, sondern auch akustisch, ändern sich Wortschatz, Betonung und Sprechweise mit jedem Zeitalterwechsel - individuell für jedes Volk. Brillant!

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