Anthem - Test / Review

Unvollendete MMO-Action

Test Video Benjamin Braun getestet auf PC

Biowares Action-MMO wurde im Vorfeld oft mit Bungies „Destiny“ verglichen. Tatsächlich verbindet beide Spiele eine gewisse spielerische Grundphilosophie, aber abseits von Kämpfen aus der Third-Person-Perspektive und einer völlig anderen Spielwelt gibt es weit mehr, was die beide Titel voneinander unterscheidet. Aktuell betrifft das allerdings auch die Bug dichte, die in „Anthem“ trotz mehrmonatiger Verschiebung zum Testzeitpunkt mit massiv am treffendsten beschrieben ist.

Der Autor dieser Zeilen hat mit der Bezeichnung als Freelancer so seine Erfahrungen. Die Echtweltbedeutung hat mit der in „Anthem“ allerdings reichlich wenig zu tun. Im Action-MMO des kanadischen Entwicklers Bioware, die bereits für Rollenspiele wie „Baldur's Gate“ oder „Mass Effect“ verantwortlich zeichneten, hat dieser Begriff allerdings eine ganz andere Bedeutung. In „Anthem“ ist er nämlich eine Art Synonym für Söldner – und genau diese Rolle füllt ihr im Spiel auch aus. Natürlich hat euer letztlich namenloser Freelancer hier eine beutende Rolle, von der das Schicksal der Menschheit abhängt. Aber letztlich macht ihr eben das, was so ein Söldner tut: Aufträge annehmen und erfüllen, ohne allzu viele Fragen zu stellen.

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Wir haben uns für euch durch die Story von „Anthem“ gekämpft, dabei unsere mechähnlichen Javelin-Rüstungen aufgewertet und dabei tausende von Feinden allein, zumeist aber im Koop-Betrieb mit anderen Spielern niedergemäht. Weshalb die Kämpfe mächtig Laune machen, „Anthem“ aktuell aber noch nicht ganz den höchsten Spielspassansprüchen genügt, erfahrt ihr in unserem Test sowie in unserem ausführlichen Testvideo.

Schöne neue Welt

Die Spielwelt von „Anthem“ versetzt euch in ein Science-Fantasy-Szenario, in dem die Menschen um ihre Existenz kämpfen. Eure Welt wurde von den gottähnlichen Gestaltern entworfen, aber nicht bis zum Ende gestaltet. Genau deshalb erforscht ihr die Relikte jener Gestalter, um Antworten auf eure Fragen zu erhalten, um das Überleben eurer Spezies auf Dauer zu sichern. Ihr selbst schlüpft dabei in die Rolle eines sogenannten Freelancers, eine Art Söldner, der gefährliche Aufträge annimmt, die selten ohne Waffeneinsatz auskommen. Waffen sind aber zu eurem Glück nicht alles, was ihr etwa den Maschinenwesen namens Skar oder der Fraktion des Dominions entgegenzusetzen habt, die um jeden Preis die Macht über die Welt und der namensgebenden Anthem, also Hymne erlangen wollen. Was die Anthem genau ist, weiss (noch) niemand so genau. Diese Hinterlassenschaft der Gestalter aber soll die Allmacht über Leben und Tod gewähren.

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Das kling für euch irgendwie banal? Nun, das ist es letztlich auch. Denn obwohl das unter anderem vom „Mass Effect“-Schöpfer erdachte Science-Fantasy-Szenario durchaus komplexe Züge trägt, fesselt die Geschichte allenfalls begrenzt. Das ist teilweise auch der Tatsache geschuldet, dass die Action im Vordergrund steht, Storytelling innerhalb der Missionen bislang zudem noch in keinem MMO jemals wirklich gut zur Geltung kam. Es liegt aber auch daran, dass eurer namenloser Freelancer (wahlweise männlich oder weiblich) eine zentrale Rolle einnimmt und regelmässig zu Wort kommt, letztendlich aber doch ein Erfüllungsgehilfe bleibt, der keinen echten Einfluss auf den Fortgang der Handlung hat.

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