Ary and the Secret of Seasons - Test / Review

Indie-Perle mit Schwächen

Test Video Benjamin Braun getestet auf Xbox One X

Kleine Käfer, stilvoll durchschnittliche Grafik

Verschweigen wollen wir nicht, dass unsere Testversion auf der Xbox One neben ein paar grundlegenden, aber kleinen Präzisionsmängeln in der Steuerung auch noch ein paar Bugs aufwies. So kam es bei uns mehrfach vor, dass eigentlich abgeschlossene Quests nicht sofort, sondern erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt als erfüllt angezeigt wurden. Das hat keinerlei Spielfortschritt verhindert, aber unnötig ist es schon, wenn bereits erfüllte Missionen im (nicht ausblendbaren!) Questmarker weiter angezeigt werden. Hinzu kommen aufpoppende Objekte oder dass das Spiel auch mal bei der Aktivierung eines Obelisken durcheinander kommt. In einer Stadt, die durch die seltsamen Vorgänger im Winter verharren muss, erzeugen wir dadurch etwa in weiten Teilen Sommer. An der Grenze der Jahreszeiten-Blase springt das Spiel ständig zwischen beiden Jahreszeiten hin und her. Das sind alles Kleinigkeiten, die in einem finalen Produkt so aber nicht vorkommen sollten.

Screenshot

Bezüglich der Grafik macht "Ary and the Secret of Seasons" auch keine erstklassige Figur, wenigstens auf die rein technische Umsetzung bezogen. Denn zu oft gibt es seltsame Clipping-Fehler, aufpoppende Details, oder Ary wird erst nach dem Neuladen eines Spielstands wieder sichtbar. Vieles können die Macher durch den insgesamt gelungenen Stil und besonders die schönen Zwischensequenzen wieder ausgleichen. Wer allerdings ein Spiel erwartet, das insgesamt so aussieht wie ein Titel der aktuellen Konsolengeneration, könnte dezent enttäuscht werden.

Fazit

"Ary and the Secret of Seasons" ist eine wahre Indie-Perle - aber eine mit Schwächen! Man spürt jederzeit, wie viel Herzblut die Entwickler ins Spiel steckten, in Charaktere, Rätsel und die Inszenierung der Zwischensequenzen. Das ist kreativ, humorvoll und macht einfach Spass! Allerdings kann man die vielen kleinen Schwächen nicht gänzlich ausklammern, vor allem in Bezug auf die technische Umsetzung. Perfektion erreichen gewiss auch die meisten Triple-A-Produktionen nicht, aber eben doch oft ein Niveau, mit dem das Debüt der Belgier nicht ganz mithalten kann. Deshalb reicht es für "Ary and the Secret of Seasons" letztlich nur zu einer guten Note und nicht zu höheren Wertungsweihen.

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