Assassin's Creed 3

Du bist ein Adler in einem gewaltigen Epos

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Gelebte Geschichte

Ubisoft Montreal und seinem fantastischen Autorenteam gebührt grosser, grosser Respekt  wie sie diese Mammutaufgabe angehen. "Assassin`s Creed 3" schafft es erstaunlich virtuos die wichtigsten Ereignisse des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges in eine Geschichte einzuweben, die eigentlich mit dem Krieg nur am Rande zu tun hat und sich wie in der Serie üblich voll und ganz gegen den Orden der Templer richtet. Das Zauberwort dabei heisst: Zeit. Denn die Entwickler nehmen sich gut 5 Stunden um alleine die Vorgeschichte seiner Eltern zu erzählen. So startet ihr in London als ein Gentleman namens Haytham Kenway. Der gelangt unter mysteriösen Umständen an ein noch mysteriöseres Amulett. (wir wollen natürlich so wenig spoilern wie möglich, werden daher grosse Teile der Story auch nur kurz anreissen!). Er begibt sich an Bord eines britischen Handelsschiffes, muss sich erst durch Faustkämpfe und ein bisschen Köpfchen beweisen und erlebt seine ersten Abenteuer in Amerika. Der Aufbau zu Beginn ist recht klassisch, ihr müsst etlichen Leuten gewisse Gefallen tun wie beispielsweise Baupläne eines Erfinders aus einem Lager der Miliz mopsen –lange bevor der Krieg überhaupt tobt.

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Grosse Liebe, ein Baby – das bist du

Und wie das Leben nun mal so spielt lernt Haytham die Indianer-Squaw Kanieht:io am Fluss kennen, sie verlieben sich, bekommen ein Baby und so beginnt dann die eigentliche Geschichte, deine Geschichte. Bemerkenswert ist wie unaufgeregt Ubisoft das ganze Thema angeht. Gerade in einer Branche die eigentlich im Highspeed-Tempo seine Stories runterreisst um möglichst viel Raum für Action zu lassen ist es schön zu erleben wie der kleine Indianer Connor aufwächst, Freunde kennenlernt und von einem älteren Indianer das Jagen gelernt bekommt.  Matt Turner, Chefautor der "Assassins Creed"-Saga schreckt aber auch vor harschen Mitteln nicht zu Recht, lässt uns Zeuge werden wie ein Indianerjunge von amerikanischen Einsiedlern geschlagen und gewürgt wird oder wie das Dorf des kleinen Connor abbrennt. Umso interessanter sind all die Wendungen, die letztlich darauf hinauslaufen das es in der Geschichte nicht nur um Rache geht, sondern auch Familienehre und das grosse Ganze. Mehr wollen wir an der Stelle nicht verraten, das solltet ihr wirklich selbst erleben. Problematisch finden wir allerdings wie extrem Ubisoft später das Tempo anzieht: Stellenweise unterhaltet ihr euch mit einem Charakter, seid plötzlich in einer Schlacht, die rauscht an euch vorbei und schon seid ihr wieder wo anders. "Assassins Creed 3" arbeitet stellenweise mit extremen Zeitsprüngen was es nicht ganz einfach macht jede Nuance der Geschichte zu verstehen – gerade auch weil ihr massiv mehr Persönlichkeiten kennenlernt als in allen Teilen zuvor.

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