Assassin's Creed 3

Du bist ein Adler in einem gewaltigen Epos

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Städte versus Wildnis

"Asssassin`s Creed 3" ist ein Spiel für Geniesser und ihr solltet wirklich verdammt viel Zeit für dieses Spiel einplanen. Wo "Brotherhood" oder "Revelations" sehr schnell zeigen wo es hingeht, dauert es fast 17 Stunden um New York zu erreichen. Erst dann wird die Stadt quasi freigeschaltet und ihr könnt dort herumturnen und Aufträge erledigen. Das stört aber nicht, denn Städte sind nicht mehr der Dreh-und Angelpunkt des Spiels, sie sind eher eine Art Bonbon obendrauf. Das liegt auch daran, das New York in dieser Zeit noch keine beeindruckende Stadt wie heute war, sondern mehr eine Art grosses Dorf. Klar, es gibt hier und da grosse Kirchen, aber insgesamt ist die Architektur in den ganzen USA (oder damals ja nur Amerika, vor der Unabhängigkeitserklärung – die ihr übrigens live mitverfolgen werdet). Der Charme ergibt sich also in grossen Städten wie dem Prä-Big-Apple und Boston das euch die Bewohner helfen. Beispielsweise neigen die britischen Besatzer dazu junge Amerikanerinnen zu drangsalieren. Die rächen sich dann gerne mal indem sie Rotröcke in eine dunkle Ecke locken – damit du ihnen das Genick brechen kannst. Nicht die feine englische, aber die effektive amerikanische Art. Generell gibt es extrem viele Nebenmissionen, die euch einen gewissen Informationsvorteil verschaffen. Wer beispielsweise einen alten Greis von einem Holzpranger befreit, erfährt einen Geheimweg in das Kontor des Bostoner Hafens. So können wir grössere Wacheinheiten umgehen.

Die Kämpfe: Wie bei Batman, aber auch so anspruchsvoll?

Die Kämpfe in "Assassin`s Creed" waren immer schon stark animiert, aber meist zu simpel. Wenn zehn Mann angreifen und sich einer nach dem anderen den Dolch in die Brust oder den Hals rammen lässt, fehlt die Herausforderung. Jetzt fühlen sich die Scharmützel richtig Action-geladen an, sehr schnell geschnitten mit vielen Kombo-Möglichkeiten. So tragen wir jetzt in jeder Hand eine Waffe, beispielsweise Tomahawk und Messer. Das Messer für Angriffe auf extrem kurze Distanz, das Tomahawk einem Gegner entgegenwerfen, rausreissen, herumwirbeln und den nächsten Köpfen. Aber die beiden Waffen können auch gleichzeitig zur Verteidigung genutzt werden, was interessante Taktiken aufzeigt: Zwei Rotröcke greifen an, stechen mit ihren Bajonetten nach Connor. Der weicht geschickt aus, stemmt sein Messer gegen das Bajonett des linken Angreifers, das Messer gegen das des rechten. Dann Kombo einleiten, die Musketen der beiden Schergen mit aller Kraft nach Unten drücken. Nach hinten springen und die Typen spiessen sich gegenseitig auf. Oder verhaken sich, Y-Taste antippen, zur Steinschloss-Pistole wechseln, Kopfschuss! Aber Vorsicht: Musketen haben nur vier Schuss, die Smith & Wesson sogar nur einen. Nachladen dauert, schliesslich muss das Pulver erst gestopft werden und auch die Trommellager der Colts waren nicht so gross wie die einer heutigen Glock. Für unseren Geschmack dürften die Fights allerdings eine Spur komplexer und herausfordernder ausfallen. Es ist schon sehr auffällig, wie 20-30 Soldaten um uns herum stehen, aber immer nur 2, 3 oder 4 angreifen, sich abstechen lassen und dann der Rest nachrückt. Es anders zu lösen wäre zwar sicher schwierig, wir hätten uns allerdings einen Unterschied zwischen trainierten Elitesoldaten der Rotröcke und kaum ausgebildeten amerikanischen Milizen gewünscht. Diesen Unterschied gibt´s nur in den Mini-Bosskämpfen.

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