"Assassin's Creed", wie es früher einmal war - das verspricht Ubisoft mit dem im Oktober 2023 erscheinenden "Mirage". Aber genügt ein nostalgischer Trip in die Assassinen-Vergangenheit, oder wartet der neueste Serienteil auch mit handfesten Innovationen auf? Das und vieles mehr erfahrt ihr im Hands-on-Bericht!

Ubisoft steckt in einer handfesten Krise. Denn auch wenn man mit "Star Wars Outlaws", "XDefiant" oder "The Crew Motorfest" einige Hochkaräter im Köcher hat, floppten zuletzt Grossproduktionen wie "Die Siedler: Neue Allianzen", und kommende Titel wie das Piraten-Abenteuer "Skull & Bones" kommen nicht wirklich auf Kurs.
Deshalb besinnt man sich verstärkt auf die hauseigenen grossen Marken, und dazu gehört eben vor allem auch "Assassin's Creed". Noch bevor im Januar 2024 das 2D-Metroidvania "Assassin's Creed: The Lost Crown" an den Start gehen soll, gibt es mit "Mirage" ein Comeback auf der Open-World-Bühne. Im Gegensatz zu dem 2020 veröffentlichten "Assassin's Creed: Valhalla" allerdings geht das bereits am 5. Oktober 2023 für PC, PlayStation 4/5, Xbox One und Xbox Series S/X erscheinende "Mirage" wieder stärker zu den Wurzeln zurück und präsentiert sich daher mehr als Action-Schleicher denn als ausgewachsenes Rollenspiel.

Zum 15-jährigen Jubiläum präsentiert Ubisoft somit eine laut offiziellen Pressetexten "kompaktere Spielerfahrung". Was das bedeutet, konnten wir bereits in einer über zweistündigen Proberunde mit der PC-Version von "Assassin's Creed: Mirage" ausprobieren.
Vom Gauner zum Assassinen
Der neueste Ableger der "Assassin's Creed"-Saga führt euch in die Strassen Bagdads des 9. Jahrhunderts. Ihr übernehmt die Rolle des kleinen Gauners Basim Ibn Ishaq, der sich sein Geld mit Taschendiebstahl und kleineren Einbrüchen innerhalb einer Diebesgilde finanziert. Allerdings denkt Basim auch, dass er zu Grösserem bestimmt sei, und lernt dank seines losen Mundwerks die Assassinen-Meisterin Roshan kennen. Der Rest ist Geschichte.

Die ersten Missionen der Anspielrunde dienen dabei als Tutorial. Wir lernen also noch mal das Free Running und die Interaktion mit Aufzügen, Seilen zum Herabrutschen oder Kränen zum Um-die-Ecke-Schwingen. "Mirage" erzeugt dabei den typischen "Assassin's Creed"-Flow, und so springen wir nach kürzester Zeit geschwind über Dächer, balancieren über Seile oder klettern an Wänden hoch. Kraxeln wir an Felsen entlang, müssen wir dagegen nach Ankerpunkten Ausschau halten. Diese waren in der Preview-Version weniger stark markiert als noch in anderen Teilen, und so mussten wir uns gelegentlich auch mal umschauen.

Ansonsten aber spielt Ubisoft in den ersten Stunden souverän seine "Assassin's Creed"-Routinen aus. So verstecken wir uns im hohen Gras oder tauchen in Menschenmassen unter. Wir lernen beispielsweise auch den Taschendiebstahl, der hier mithilfe einer kurzen Quick-Time-Sequenz abläuft. Sehr spannend: Wir finden dabei auch Steine, mit denen wir Wachen oder andere Personen gezielt bestechen und uns so das Leben ein wenig erleichtern können. Im späteren Verlauf belauschen wir obendrein die Gespräche von Zielpersonen. Kommt es dagegen doch zum Kampf, gibt sich "Mirage" (noch) vergleichsweise handzahm. Mit einem Krummsäbel bewaffnet, können wir auf unsere Gegner einschlagen. Parieren wir Angriffe im rechten Moment, gibt uns das die Gelegenheit, normale Wachen mit nur einem Schlag abzufertigen. Attacken grösserer Widersacher weichen wir dagegen mit einem Sprung nach hinten aus und schlagen dann zurück.