Assassin's Creed Odyssey - Test / Review

Gelungenes Überangebot

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Wuchtiges Kampfsystem

Während die Kämpfe in früheren Spielen der Reihe oft etwas statisch daher kamen und bisweilen anspruchsvoll wirken, änderte Ubisoft mit „Origins“ so einiges. „Assassin's Creed Odyssey“ setzt den eingeschlagenen Pfad dabei konsequent fort und erhöht das Tempo. Während im Vorgänger noch vorwiegend mit Schild und Schwert gekämpft wurde, fühlen sich die Schlachten nun noch ein wenig direkter, schneller und wuchtiger an. Das Ausweichen gelingt dabei besonders an Bedeutung, zumal das Timing für einen erfolgreichen Block etwas kniffliger ausfällt als letztes Jahr. Das führt auch bei Nutzung der Aufschaltfunktion zwar recht oft dazu, dass man auch mal ins Leere schlägt, tut den insgesamt guten Spielgefühl in den Kämpfen aber keinen Abbruch.

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Im Kampf setzt ihr eine Reihe grundverschiedener Waffengattungen wie Speere, Schwerter oder Dolche ein. Allein dadurch unterscheiden sich Feindbegegnungen enorm voneinander. Mehr Facettenreichtum kommt aber vor allem im Rahmen des Fähigkeitensystems hinein. So schaltet ihr Spezialfähigkeiten wie das Entflammen eurer Waffe oder auch einen wuchtigen Kampftritt frei, die ihr aktiv ausrüsten müsst. Mit dem Tritt kickt ihr Gegner leichter in einen Abgrund, die entzündete Waffe wiederum sorgt für eine erhöhte Schadenswirkung und gewährt eine Chance darauf, den Gegner in Flammen zu stecken.

Stealth weniger nützlich

Natürlich gibt es wie gehabt auch Stealthfunktionen im Spiel, die ihr in einem gesonderten Fähigkeitenbaum ebenfalls verbessern könnt – oder durch perkähnliche Boni wie Waffengravuren oder Eigenschaften der Rüstungsteile. Wer heimlich vorgeht, hat auch den klaren Vorteil, dass er keinen Alarm auslösen wird und damit auch keine Anforderung einer Verstärkung provoziert. Wenn es allerdings darum geht, Feinde in einem Lager ausschalten, ist das Schleichen nur bei gleich- oder niedrigstufigeren Gegnern wirklich effektiv. Liegen die Feinde eine oder gar mehrere Stufen über eurem Charakter, tötet sie ein Heimlichangriff nämlich im Regelfall nicht und ihr landet nach der lediglich verwundenden Attacke doch wieder in einem offenen Konflikt. Unterhaltsam an den Stealthoptionen sind deshalb vor allem die netten Finisher, die auch mal (in ihrer Art) humorvoll daherkommen. Denn Kassandra oder Alexios ziehen dem Gegner dabei auch mal die Unterhose wuchtig in den Schritt.

Generell aber bekommt ihr die Stufenunterschiede in „Assassin's Creed Odyssey“ auch in den Kämpfen zu spüren. Ähnlich wie in „Origins“ habt ihr nämlich erheblich schlechtere Karten im Kampf, wenn ihr stufentechnisch nicht wenigstens gleichauf liegt. Bereits eine Stufe bedeutet einen grossen Unterschied bei Schaden und Trefferpunkten, weshalb ihr oft bereits ein, zwei Fehler im Kampf reichen, um aus den Latschen zu kippen. Besonders fies fallen die Begegnungen mit sogenannten Elite-Gegnern, also etwa Kommandanten in Lagern oder auch den anderen Söldnern in der Spielwelt aus. Die sind auch bei identischer Stufe erheblich stärker und zäher als ihr. Deren Spezialfähigkeiten richtet euch auch mal auf einen Streich – und es passiert eher selten, dass euch nicht gleichzeitig noch ein weiterer oder gleich ein ganzes Dutzend anderer Gegner auf einmal im Weg stehen. Wer dann nach 10 Minuten Kampf stirbt und alle in dieser Zeit erzielten Fortschritte (oder manchmal auch mehr) bei der Rückkehr zum letzten Speicherpunkt verliert, muss sich besonders ärgern.

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