Kleine technische Macken
Bereits die im vergangenen November getestete PS4-Version hinterliess visuell einen hervorragenden Eindruck, auch wenn kleine Nickligkeiten wie Probleme mit der Kamera oder Fehler bei der Kollisionsabfrage (etwa beim Klettern und Springen) regelmässig störten. Die PS5-Umsetzung legt grafisch klar noch eine Schippe drauf, liefert fast durchgehend stabile 60 Frames bei einer variablen 4K-Auflösung, die nativ nie unter 1440p sinkt. Kleinere Bugs wie Kollisionsfehler gibt es auch in "Die Belagerung von Paris" noch regelmässig, was zwar nicht schön aussieht, die Spielbarkeit allerdings nie wirklich reduziert. Ein Fortschritt bei den Nickligkeiten ist allerdings eben auch nicht zu erkennen. Gelegentliches Tearing oder auch kleinere Ruckler beim Autosave gibt es wie gehabt und gefühlt häufiger als im Hauptspiel. KI-Aussetzer bei NPCs, denen wir folgen oder die uns gerade folgen sollen, kommen ebenfalls häufiger vor. In Kampfszenen mit vielen Beteiligten kam es bei uns in seltenen Fällen zu kurzen Slowdowns. Über die lächerliche Art, in der Wikinger-Kumpel Sigfred läuft, könnten wir uns auch beschweren, aber letztlich finden wir das eher amüsant.
Etwas unschön ist ein Phänomen, das bereits im Hauptspiel auftrat. So kommt es im Stereobetrieb (den wir aufgrund der Mitschnitte für unser Testvideo nutzen müssen) regelmässig zu Soundfehlern etwa bei Schrittlauten, aber auch zu einer manchmal akustisch wenig lebendig wirkenden Hintergrundkulisse, bei der man selbst bei Feiern im Dorf oder anderswo das Gefühl hat, dass niemand ausser uns anwesend ist. Die technischen Probleme ändern jedoch unterm Strich nichts am Status einer hochwertigen Download-Erweiterung, die gemeinsam mit "Der Zorn der Druiden" und der Bonusmission "Die Legende von Beowulf" ein erstklassiges Season-Pass-Paket abrundet und sogar den höheren Preis beim Einzelkauf wert ist.
Fazit
Mit "Die Belagerung von Paris" gelingt Ubisoft abermals eine gute Story-Erweiterung, die das ohnehin lohnenswerte Season-Pass-Paket final abrundet. Der DLC bringt aber nicht bloss mehr vom Guten, sondern sorgt gerade durch die recht klassisch anmutenden Meuchelmörder-Optionen für ein besonders atmosphärisches Spielerlebnis, ohne dass dabei die Action etwa in Form der fordernden, teils sehr kreativen Bossfights zu kurz kommt. Insbesondere im Zusammenspiel mit den Dialog-Entscheidungen erlangt Eivor zudem höhere Sympathiewerte, die dem Wikinger im Hauptspiel noch weitgehend verwehrt blieben. Technisch zeigt die PS5-Version zwar ein paar Schwächen, die aber letztlich nur geringfügig an der insgesamt hohen Produktqualität kratzen.
