Asterigos: Curse of the Stars - Test / Review

"Dark Souls" im Disney-Look?

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Für Fans von Action-Rollenspielen ist 2022 ein besonders gelungenes Jahr. Von "Elden Ring" über "Steelrising" bis hin zu "Thymesia" gab es viele Titel, die in die grossen Fussstapfen des Genre-Meilensteins "Dark Souls" traten. Auch "Asterigos: Curse of the Stars" von Acme Studios in Taiwan hat sich von FromSoftwares legendärer Spielereihe inspirieren lassen, setzt dabei aber auf einen leichteren Schwierigkeitsgrad, eine bunte Welt inspiriert von griechischer Mythologie und eine freche Heldin, die an eine Disney-Prinzessin erinnert. Wie sich in unserem Test zeigt, bringt "Asterigos: Curse of the Stars" zwar einige neue Ideen mit, schafft es aber nicht ganz, mit der Konkurrenz mitzuhalten.

Geschichte ohne Persönlichkeit

In "Asterigos: Curse of the Stars" schlüpft ihr in die Rolle von Hilda. Die junge Kriegerin gehört zur Nordwind-Legion, einer Truppe tapferer Kämpfer, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den magischen Fluch, der auf der Stadt Aphes liegt, zu untersuchen. Als ihr Vater jedoch nicht von der Expedition zurückkehrt, muss Hilda selbst die Stadt betreten und wird in einen uralten politischen Konflikt verwickelt. In der Stadt scheint die Zeit still zu stehen, einige Bewohner sind tausende Jahre alt und halten sich mit einer magischen Substanz namens Sternenstaub am Leben. Geht der Sternenstaub jedoch aus, so verwandeln sich die Bewohner der Stadt in tödliche humanoide Monster. Genau das ist bereits in einigen Distrikten passiert. Hilda muss für eine Untergrund-Organisation aus Aristokraten arbeiten, die den Fluch, der auf der Stadt liegt, brechen will. Denn im Gegenzug für Hildas Hilfe bieten die Rebellen Informationen über Hildas Vater und dessen Waffenbrüder.

Mal um Mal wagt ihr euch also in die Stadt, immer mit einem Auftrag der Rebellen. Mal sollt ihr ein Artefakt von einem korrupten Bandenanführer in den Slums stehlen, mal eine vermisste Person retten. Unterwegs findet ihr Dokumente und Echos der Vergangenheit, die euch einen Einblick darin geben, was genau zum Untergang der Stadt geführt hat.

Screenshot

Die Stadt selbst und ihre Bewohner sind dabei stark an die römische und altgriechische Kultur angelehnt. Während ihr es zunächst mit mutierten Banditen und Tieren zu tun bekommt, tretet ihr im späteren Spielverlauf auch gegen Harpien, Werwölfe und Minotauren in den Ring. Die Welt von "Asterigos: Curse of the Stars" hat viel Potenzial, das das Spiel aber mit langen und unnötig verworrenen Dialogen und Dokumenten direkt im Keim erstickt. Während viele Games mit ähnlichem Stil die Geschichte eher durch die Umgebung erzählen, wird hier zwar viel geredet, aber wenig gesagt. Fast jeder NPC ist gewillt, euch (oftmals ohne Sprachausgabe) seine ganze Familiengeschichte zu offenbaren, egal ob das die Welt oder die Handlung bereichert. Wer aber die Dialoge und Dokumente komplett ausblendet und ignoriert, verpasst den Kontext und die Intrigen, die sich durch die Geschichte ziehen und durchaus spannend sein können. Leider finden sich die besten Twists der Story nicht in zentralen Dialogen, sondern irgendwo in einer Sackgasse an eine Tür genagelt. Da reicht es auch nicht, dass Hilda als Figur gut umgesetzt und oft selbst genervt ist, dass ihre Verbündeten anscheinend nur in pseudophilosophischen Rätseln sprechen.

Screenshot

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