Asterigos: Curse of the Stars - Test / Review

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Göttin des Krieges

Was "Asterigos: Curse of the Stars" bei der Story fehlt, macht es aber im Kampfsystem wett, zumindest teilweise. Früh im Spiel schaltet ihr Hildas spezielle Waffenholster frei. Hier finden sich ganze sechs Waffen praktisch an ihrem Gürtel zusammengefaltet. Egal ob flinke Dolche, Schwert und Schild, Lanze oder gar magisches Zepter: Hilda ist für jeden Gegner und jede Situation gerüstet. Ihr könnt jederzeit auf alle sechs Waffen zugreifen und zwei gleichzeitig ausrüsten. Jedes Exemplar bietet dabei einen Standard-Angriff und eine spezielle Fähigkeit. Während der Schild beispielsweise Angriffe blockt und der Speer flink pariert und kontert, könnt ihr mit den magischen Handschuhen magische Minen legen, um Gegner in eine Falle zu locken. Jede Kombination hat ihre eigenen Stärken und Schwächen, auch wenn sich die beiden magischen Waffen Zepter und Handschuhe bei Weitem nicht so wuchtig und befriedigend anfühlen wie traditionellere Varianten (etwa der Kriegshammer).

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Der Ladebildschirm weist euch auch immer wieder darauf hin, dass ihr Waffen der aktuellen Situation und dem Gegner anpassen könnt. Das klingt zwar in der Theorie ganz nett und funktioniert im Prolog auch gut, später im Spiel ist das aber nicht mehr wirklich möglich. Um gegen die Horden an Feinden zu bestehen, könnt und müsst ihr nämlich eure Waffen verbessern. Dabei verbessert ihr aber jeden Waffentyp einzeln, und da das Aufwerten sehr teuer ist, werdet ihr euch bereits früh auf ein oder zwei Exemplare festlegen müssen. Ein ähnliches Problem hat der recht ausladende Fertigkeitenbaum, in dem ihr neue Fähigkeiten für jeden Waffentyp freischaltet. Auch hier ist das Zurücksetzen bereits gesetzter Punkte sehr teuer und selten, was freies Experimentieren schwierig macht.

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Die Kämpfe an sich sind aber durchaus gelungen und profitieren sehr vom hervorragenden Gegnerdesign. Das täuscht auch darüber hinweg, dass nur wenige Gegner überhaupt ein taktisches Vorgehen erfordern und die meisten Schurken nur eine oder zwei Angriffsanimationen wiederholen. Der normale Schwierigkeitsgrad fühlt sich dabei etwas leichter an als viele andere moderne Action-Rollenspiele. Sterben könnt ihr aber trotzdem schnell, denn oft habt ihr es mit mehreren Gegnern auf einmal zu tun. Segnet ihr das Zeitliche, werdet ihr am letzten besuchten Schrein wiederbelebt und verliert permanent einen Teil der gesammelten Währung - Erfahrungspunkte allerdings nie.

Das Highlight des Spiels sind zweifelsohne die Bosse, die nicht nur deutlich komplexere Bewegungsmuster bieten, sondern meistens auch eine ganz eigene Mechanik mit sich bringen. Den bulligen Boss der Slums etwa lotsen wir nach einem Sprint-Angriff in eine Wand aus Mehlsäcken, um danach ohne Gegenwehr zuzuschlagen. Vieles hat man zwar bereits in anderen Spielen gesehen, trotzdem zeigt sich das Kampfsystem hier von seiner besten Seite. Auch wenn es vielen Gegnern an passendem Treffer-Feedback mangelt, gehören die Kämpfe in "Asterigos: Curse of the Stars" zum Besten, was sich im Indie-Segment in diesem Genre so findet. Leider wird mit dem Aufwerten der Waffen und waffenspezifischen Skill-Bäume viel von der erfrischenden Flexibilität, die das Waffensystem bietet, wieder verschenkt.

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