Asterigos: Curse of the Stars - Test / Review

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Schöne Fassade, hohler Kern

Etwas, das beim Spielen von "Asterigos: Curse of the Stars" unweigerlich auffällt, ist das hervorragende Design der Spielfigur Hilda und ihrer vielseitigen Gegner. Die Cartoon-artige Optik erinnert an Disney und Pixar und passt hervorragend zur deutlich bunteren und optimistischeren Welt von Aphes. Umso erstaunlicher also, dass die Themen und Motive der Handlung dabei oft sehr düster und bedrohlich werden. Das ist eine interessante Kombination, die im Spiel selbst mal funktioniert, mal eher ablenkt, vor allem weil Hilda selbst zwar sehr selbstbewusst ist und Dinge verbal hinterfragt, wir aber spielerisch keine Entscheidungsmöglichkeit haben und trotz frecher Kommentare immer genau das machen, was von uns verlangt wird.

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So gelungen die Atmosphäre bei den Figuren ist, so schwach ist die Präsentation, wenn es um die Stadt selbst geht. Hier merkt man dem Spiel seinen Status als Indie-Erstling am deutlichsten an. Die Gebiete haben zwar ein übergreifendes Motiv, etwa die Slums oder der Marktplatz, ein Areal an sich bietet aber fast gar keine Orientierungspunkte oder interessante Orte. Die Grafik selbst ist hier gar nicht das Problem, vielmehr liegt es am Design der Levels, die oft generisch und leblos wirken. Das trübt nicht nur die Atmosphäre, sondern stört euch auch bei der Orientierung. Aphes als Stadt ist nämlich stark vernetzt, und ihr schaltet immer wieder Abkürzungen und Seitenwege frei, die zu früheren Schreinen oder in eure Basis führen. Da die Levels an sich aber überall ähnlich aussehen und es weder Karte noch Wegmarker gibt, kann das Navigieren weit mehr frustrieren als die Kämpfe.

Fazit

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"Asterigos: Curse of the Stars" hat immer wieder hervorragende Ideen und Elemente wie etwa die sechs sehr unterschiedlichen Kampfstile, die ihr frei kombinieren könnt, oder die bunte, von griechischen Mythen inspirierte Spielwelt. Hinter jeder guten Idee steckt aber auch eine Design-Entscheidung, die sie zurückhält. So könnt ihr Waffen zwar frei kombinieren und an die Situation anpassen, findet aber - ohne Gebiete mehrfach zu wiederholen - nicht genug Material, um mehr als zwei Waffen aufzuwerten. Zudem müsst ihr euch im Skill-Baum auf eine oder zwei Waffen festlegen, um effizient zu sein. Die eigentlich schöne Präsentation wird derweil von grösstenteils fehlender Sprachausgabe und sehr repetitivem Leveldesign getrübt. Trotzdem bietet "Asterigos: Curse of the Stars" gerade in seinem Preissegment und Genre eine überraschend runde Spiel-Erfahrung, die zwar niemanden aus den Socken haut, aber auch niemanden zutiefst enttäuscht.

Kommentare

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