Astro Bot - Vorschau / Preview

Eine neue Jump-'n'-Run-Ikone?!

Vorschau Video Benjamin Braun

Die grosse Zeit der Jump-'n'-Run-Helden scheint, ausserhalb des Nintendo-Universums, längst vorüber. Ein sympathischer kleiner Roboter aber bewies bereits mehrfach sein Potenzial als Platformer-Ikone. Wie unser Hands-on zeigt, stehen die Chancen sehr gut, dass "Astro Bot" der erhoffte Platformer-Hit auf der PlayStation 5 werden könnte.

Er sieht ein bisschen aus wie Chopper, der Rottweiler von Franklin aus "GTA V". Der namenlose Kläffer aus Sonys kommendem Jump 'n' Run "Astro Bot" allerdings ist alles andere als beisswütig und noch dazu ein mechanisches Wesen. Stattdessen verpasst man dem putzigen Astro Bot in einem der über 80 Levels des für September angekündigten Spiels eine der unzähligen verfügbaren Spezialfähigkeiten. Auf den Rücken geschnallt, funktioniert er nämlich wie ein Jetpack, mit dem ihr mit kraftvollen Dashes Holzkisten zertrümmert oder durch ringförmige Öffnungen hindurchsprintet, um eine weiter entfernte Plattform zu erreichen. Aber nicht nur mit Spezialfähigkeiten wie dieser oder einer, mit der sich der Astro Bot zu einem schwebenden Ballon aufblasen kann, unterstreicht das PS5-exklusive Game seinen hohen Anspruch an ein kreatives und vielfältiges Platformer-Gameplay und damit sein klares Hit-Potenzial.

Starke Grafik, geniale DualSense-Nutzung

Wie schon im grossartigen VR-Vorgänger "Astro Bot: Rescue Mission" oder dem zwar kurzen, aber nicht weniger starken, auf allen PS5-Konsolen vorinstallierten "Astro's Playroom" legen die Entwickler besonders viel Wert auf eine präzise Steuerung. Egal ob bei normalen Sprüngen, bei der Nutzung der Düsen des Astro Bots, bei Schlägen oder eben bei den Spezialfähigkeiten und Gadgets wie Schlittschuhen oder reichweitenstarken Boxhandschuhen: Hier gibt es keine Ungenauigkeiten - also wenigstens keine, die der Spieler bei der Eingabe nicht selbst verursacht hat. Wer das System beherrscht, kann den kleinen Roboter perfekt steuern und muss sich keine Sorgen darüber machen, dass irgendetwas nicht so funktioniert, wie es soll.

Screenshot

Es ist aber nicht nur die Präzision der Steuerung, die in "Astro Bot" für ein nahezu optimales Spielgefühl sorgt. Vergleichbar mit "Astro's Playroom", nutzt Entwickler Team Asobi gezielt die aus unserer Sicht überlegenen Funktionen des DualSense-Controllers der PS5, wenngleich (zum Glück) nicht ganz so Showcase-mässig wie dort. Laufen wir über eine Rasenfläche, fühlt sich das so an. Laufen wir über eine unter unseren Füssen zusammenbrechende Glasscheibe, fühlt sich das so an. Laufen wir über eine Plattform aus Metall, Pflastersteinen oder eine, die von Sand bedeckt ist, fühlt es sich immer so an, wie es sich anfühlen sollte. Gleiches gilt, wenn wir uns mit dem Astro Bot unter Wasser bewegen, mit Kufen unter den Füssen über dafür geeignete Flächen gleiten oder auch nur dessen lediglich kurz einsetzbare Schubdüsen zünden, die auch unter ihm befindliche Gegner meist in ihre Einzelteile zerlegen können.

Rein visuell schöpft "Astro Bot" ebenfalls aus dem Vollen: Native 4K bei 60 Bildern pro Sekunde sorgen für ein durchweg knackscharfes Bild und unterstützen die bereits beschriebene Präzision der Steuerung. Die Effekte sind vielleicht nicht immer referenzverdächtig, schweben qualitativ aber dennoch weit über dem Durchschnitt. Die Präsentation profitiert allerdings zudem von der enormen Liebe zum Detail. Als wir aus grösserer Höhe eigentlich sogar unfreiwillig in einen unter uns liegenden Pool stürzen, vollführt der Astro Bot einen kunstvollen Kopfsprung, der auch beim Olympischen Turmspringen Applaus auslösen würde. Wer an bestimmten Stellen verweilt oder mit bestimmten Objekten interagiert, kann den zuckersüssen Roboter in überaus witzigen Situationen erleben.

Das gilt sowohl im rein optionalen Bereich, etwa wenn ihr auf eine Sonnenliege neben einem Pool springt, als auch im halb verpflichtenden Sektor, wenn ihr euch hinter eine Fotowand auf einer Wolkenkratzer-Baustelle stellt und ein paar fleissig neben euch kackende Tauben den hübschen Schnappschuss auf lustige Weise zerstören.

Kommentare

Astro Bot (2024) Artikel