ASUS ROG Zephyrus G14 - Gaming-Notebook-Special

Unter vier Augen mit einem Macher des 14-Zoll-Performance-Wunders

Artikel Sönke Siemens

Eine Webcam ist ebenfalls nicht direkt eingebaut, kann jedoch als externes Zubehör nachgerüstet werden. Warum wurde die Webcam weggelassen?

Das ist ein interessanter Themenkomplex, denn ursprünglich war das ein Projekt, an dem wir intern gearbeitet haben. Vor einigen Jahren kam Twitch-Streaming langsam in Mode. Daher wollten wir eine richtig gute Webcam in eines unserer Laptops einbauen. Eine, die so gut ist, dass man keine externe Webcam mehr braucht. Die sogar besser ist als die meisten externen Webcams. Wir haben mit Streamern und Gamern zusammengearbeitet und auch mit der Presse. Es hat sich dann aber herausgestellt, dass Streamer - selbst wenn die eingebaute Webcam besser ist als ihre externe Webcam - doch lieber ihre externe Webcam nutzen, weil sie die überall hinstellen und anbringen können, wie sie möchten. Und ganz leicht verstellen können.

Screenshot

Je professioneller die Streamer und die Pressevertreter sind, desto bessere Kameras wollen sie einsetzen. Viele Pressevertreter und Streamer benutzen heute DSLR-Kameras, um ihre Videos und Webstreams zu machen. Da kann eine integrierte Kamera nicht mithalten.

Bei unseren Umfragen kam ferner heraus, dass die normalen Kunden eine Webcam zwar toll finden, sie ihnen aber gar nicht so wichtig ist wie alle anderen Komponenten im Laptop. Ausserdem kam heraus, dass viele Kunden immer etwas auf die Webcam kleben, weil sie Angst haben, ausspioniert zu werden, sprich jemand ihr Laptop hackt und die Webcam anzapft.

Darüber hinaus hat unsere Marktumfrage gezeigt, dass es Laptops gibt, die zwar über richtig gute Kameras verfügen - das weiss aber keiner und interessiert scheinbar auch niemanden. Sucht man auf Google nach Laptops mit den besten eingebauten Webcams, findet man kaum Artikel zu diesem Thema. Es scheint also eindeutig nicht so wichtig zu sein. Die meisten Kunden holen sich einfach eine externe Webcam. Die meisten unserer Konkurrenten verbauen die billigste und einfachste Webcam, die man auf dem Markt finden kann, und es wird selten als Schwachpunkt aufgenommen. Von Presse als auch von Kunden kommen da selten Beschwerden.

Letztendlich kamen all diese Faktoren zusammen. Ursprünglich war unser Gedankengang, die beste Webcam überhaupt zu machen, aber das Markt-Feedback zeigte eigentlich genau das Gegenteil. Wir haben dann einen Prototyp ohne Webcam entwickelt und konnten dort zudem die Bildschirmränder dünner machen. Das kam recht gut an. Zeitgleich haben wir eine externe Kamera entwickelt, sprich ein kleines Modul mit Full HD und 60 fps, das wir mit dem ersten Modell des G14 auch gebundlet haben. Das erste Gaming-Laptop von ASUS ohne Webcam war allerdings das GX701 Zephyrus S17, nicht das G14.

Aber jetzt ist sie nicht mehr dabei?

Das Modul ist eine USB-Webcam, die man oben an den Laptop oder Monitor klemmen kann. Wir haben sie mit einem Metallstand versehen, man kann sie also auch ins Regal stellen. Und sie hat unten einen Schraubverschluss, damit man sie auf einem Tripod oder anderen Camera-Mounts befestigen kann.

In den Umfragen fragten wir ausserdem ab, wozu die Leute die Webcam benutzen. Ergebnis: Die meiste Zeit ist es für Videoanrufe und Konferenz-Calls, oft über Skype. Damals fanden wir heraus: Skype benutzt jedoch kaum noch jemand. Vielmehr geht jetzt alles per Videocall übers Handy, weil es viel mobiler ist und man mit dem Handy während des Gesprächs herumlaufen kann. Wenn die neue Generation Videocalls macht, dann über das Handy und nicht wirklich stationär. In einigen Ländern wird die Kamera immer noch gebundlet, aber generell ist das Markt-Feedback, dass die Kunden nicht extra dafür bezahlen wollen.

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