Atelier Yumia: Die Alchemistin der Erinnerungen und das erträumte Land - Vorschau / Preview

Actionreicher und moderner als je zuvor

Vorschau Video Franziska Behner

Magical Girl oder Alchemie-Game?

Wenn man an Alchemie-Games wie "Atelier Ryza", "Atelier Sophie", "Atelier Rorona" oder andere Ableger des Franchises denkt, kommt einem schnell das Bild von einer Alchemistin vor einem riesigen Kessel in den Sinn. Dort werden zahlreiche Zutaten zusammengeführt sowie umgerührt - und schon ist eine Bombe, ein Heiltrank oder sogar ein Schwert entstanden. Wie genau das in dem Kessel funktioniert, ist uns zwar auch nicht so wirklich klar, doch Fakt ist: Der Kessel ist ein zentraler Punkt des Ganzen.

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In "Atelier Yumia" haben wir diesen Kessel vermisst. Protagonistin Yumia steht zum Herstellen verschiedener Objekte an einer Art Werkbank, und sobald ihr die genretypische Zutatenverteilung abgeschlossen habt, tanzt sie wie eine Ballerina etwas umher, bevor ihr euer Item erhaltet. Versteht uns nicht falsch: Yumia zieht zauberhaft dabei aus! Allerdings wirkt das mehr wie aus einem Magical-Girl-Anime, da der Kessel hier komplett eliminiert wurde. Es kommt einem so vor, als würde Yumia schlichtweg zaubern, was auch zum Rest der Geschichte passen würde. Denn überall im Land ist Mana verteilt, das in zu hoher Konzentration schädlich für die dort lebenden Menschen ist. Mana-Ressourcen kennen wir alle von Zauberei in unterschiedlichster Form, und so passen das Tanzen und das Erschaffen von Gegenständen irgendwie dazu.

Doch wir müssen hier ganz ehrlich sagen: Wir vermissen den Kessel. Das hat viel zum Charme der "Atelier"-Spiele beigetragen. Dieses Thema haben wir auch beim Produzenten Junzo Hosoi im Interview natürlich angesprochen. Dabei verriet er uns, dass der Kessel nicht komplett verschwunden ist: Yumias Rucksack hat die Form eines kleinen Kessels. Denn wenn sie unterwegs mit einfacher Synthese etwas herstellen, empfinden das manche Spieler als unrealistisch - so ganz ohne Kessel. Deshalb hat sie jetzt quasi symbolisch gesehen einen kleinen Kessel dabei. Das ist ein niedliches Gimmick - den übergrossen Pott im Haus vermissen wir allerdings trotzdem. Möglicherweise lässt er sich ja mit dem Housing-Feature nachrüsten?

Housing ist das neue Kochen?

"Atelier Yumia" kommt mit einem riesigen neuen Feature, das so noch nicht in der "Atelier"-Reihe zu finden war. Bisher konntet ihr mit einigen Dekorationen euer Atelier verschönern, aber keine grundlegenden Gegebenheiten verändern. Das wird sich jetzt ändern! Mit dem Housing-Feature habt ihr die Möglichkeit, an verschiedenen Standorten das Atelier eurer Träume zu erschaffen. Ob ihr nun aus einem Katalog eine Art Fertighaus, Pardon, Fertigatelier aussucht oder die Wände nach eigenen Wünschen zusammensetzt, bleibt euch überlassen. Von unterschiedlichen Stilen und Materiellen über Dächerfarben und Inneneinrichtung dürft ihr euch hier anscheinend wirklich austoben. Wir können uns vorstellen, dass Interessierte hier einige Stunden hereinstecken werden. Wir haben bisher nur oberflächlich hereingeschnuppert und hatten Spass - ob sich das durch das ganze Spiel ziehen wird, bleibt abzuwarten.

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Um euch auf Reisen zu stärken, könnt ihr Rast einlegen und Snacks aus gefundenen Zutaten herstellen, die wahlweise HP heilen oder andere Boosts geben. Das Koch-Feature gehört anscheinend in jedes gute JRPG und darf in "Atelier Yumia" auch nicht fehlen. Der Produzent hat uns im Interview verraten: "Ich würde dieses Feature gern noch viel weiter ausbauen! So, dass man auch wirklich kocht!" Kurz darauf waren wir uns einig: Eine Art "Cooking Mama"-Gameplay könnte hier perfekt passen.

Ausblick

Ich liebe die "Atelier"-Games. Sie geben mir immer das Gefühl, dass alles gut wird. Da "Atelier Yumia" ein bisschen erwachsener sein möchte, hat sich dieses Gefühl in den ersten Stunden nur bedingt eingestellt - was aber nichts heissen muss. Je grösser die Sorgen, desto schöner ist das Happy End, oder?

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Prinzipiell gefällt mir "Atelier Yumia" als Fan der Reihe bis jetzt richtig gut: Das Erkunden der Welt macht endlich Spass, die actionlastigen Kämpfe haben eine interessante Dynamik, und es gibt einige neue Features wie das Housing-System. Fans der Reihe können sich auf eine neue Synthese freuen, die wie immer recht kompliziert anmutet, sich aber auf Knopfdruck auch automatisch abspielen lässt. Das permanent präsente Mana-Thema im Spiel, sei es bei den mit komprimiertem Mana verseuchten Gebieten oder dem Manaverbrauch beim Ausführen verschiedener Aktionen in der Welt, hat für mich persönlich einen starken Magie-Beigeschmack, der das Alchemie-Thema irgendwie in den Hintergrund rücken lässt. Trotzdem muss ich zugeben: Es passt zusammen, und bisher gefällt mir das Game sehr. Ich hoffe bloss, dass sich die "Atelier"-Reihe nicht komplett von der Alchemie, wie sie einmal war, verabschieden wird.

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