Anime-Line-up von Bandai Namco - Feature

Von Captain Tsubasa bis Sword Art Online

Vorschau Video Benjamin Braun

My Hero One's Justice 2

Im wahren Leben wünscht man sich vielleicht manchmal, jemandem so auf die Fressleiste zu hauen, wie es Izuku Midoriya oder Katsuki Bakugō in "My Hero One's Justice 2" tun. Machen würden das zum Glück nur die Wenigsten, denn die Kämpfer im Spiel zerlegen, wenn auch mit blutfreier Gewalt, nicht nur ihre Gegner, sondern überdies weite Teile der Umgebung. Das Prügelspiel basiert natürlich wie schon der erste Teil auf der Anime-Serie "My Hero Academia", die ihr zum Beispiel auf Netflix auch in einer komplett lokalisierten Fassung streamen könnt. Allerdings steht im Spiel eindeutig die Action im Zentrum, Storytelling gibt es nicht, sondern lediglich Kämpfe. Der direkte Bezug wird jedoch auch in den Einleitungssequenzen der Kämpfe deutlich, in denen sich die Helden gegenseitig herausfordernde Sprüche an den Kopf werfen, wie ihr das zum Beispiel auch aus "Street Fighter" oder "Mortal Kombat" kennt. In "My Hero One's Justice 2" habt ihr Zugriff auf satte 40 Kämpfer, wobei gemessen an der Demo DLC-Inhalte geplant sein könnten. Angetreten wird immer zu dritt. Abgesehen vom gewählten Primärkämpfer haben die Recken allerdings lediglich Unterstützungscharakter. In begrenzter Anzahl ruft ihr sie im Duell an eure Seite, um euch einen Vorteil zu verschaffen oder (im rechten Moment ausgelöst) eine Angriffskette des Widersachers zu unterbrechen.

Screenshot
My Hero One's Justice 2

Hübsch sieht das Spiel dank der vielen grellen, bewusst übertriebenen Lichteffekte insbesondere bei Spezialattacken in jedem Fall aus und fängt die aus der Vorlage bekannten Figuren gut ein - darunter natürlich auch Exoten wie der Krähen-ähnliche Fumikage Tokoyami. Die Grafik wirkt für ein Spiel der aktuellen Konsolengeneration aber dennoch recht grob und zeigt rund eineinhalb Monate vor dem Launch immer wieder böse Slowdowns. Während sich in diesem Punkt noch so einiges ändern könnte und sollte, können wir an gravierende Verbesserungen der allgemeinen Spielmechanik nicht so recht glauben. Die Steuerung reagiert teils stark verzögert, ist in den 3D-Arenen alles andere als präzise und auch nicht gerade eingängig. Zugegeben: Gespielt haben wir bislang ausschliesslich im Solomodus gegen die KI, denn so störend die beschriebenen Tücken der Steuerung auch sein mögen: Hätten wir lokal gegen einen echten Gegner gekämpft, der dann mit denselben Problemen konfrontiert gewesen wäre, wie wir, hätte das die Chancen wieder ausgeglichen und gleichzeitig den Spielspass beflügelt.

Screenshot
My Hero One's Justice 2

So bleibt unseren bisherigen Eindrücken nach ein an einen Brawler erinnerndes, halb gares Fighting-Game, das höchstens bei Fans nennenswerten Anklang finden könnte. Verbesserungen in der finalen Fassung sind sehr wahrscheinlich. So kurz vor dem Launch dürften diese jedoch kaum gravierend ausfallen. Stören euch die grundlegenden Schwächen nicht, habt ihr Lust auf visuell spektakuläre Fights im Manga-Look, bei der auch die Arenen teilweise zu Bruch gehen, oder seid ihr gar Anhänger der Vorlage? Dann behaltet das Spiel ruhig im Hinterkopf. Freunde von Brawlern oder Fighting-Games im Allgemeinen dürfte Bandai Namco nach aktuellem Stand mit diesem Werk allerdings kaum hinter dem Ofen hervorlocken.

Einschätzung: Ausreichend
Plattformen: PC, PS4, Xbox One, Switch
Release: 13. März 2020

"My Hero One's Justice 2" bei World of Games vorbestellen

Kommentare

Bandai Namco Artikel