Battlefield 3

Exklusiv-Interview mit Patrick Bach

Interview Benjamin Kratsch

GAMES.CH jettet nach London und triftt sich auf EAs Showcase mit Patrich Bach. Der Producer plaudert über die Entwicklung von "Battlefield 3", wie ihn TV-Serien inspirieren, warum sehr viel "FIFA" in seinem Baby steckt und sich gescriptete Action meist besser anfühlt als Sandbox-Gameplay.

"Verdammt, ich hab meine Steuer nicht gemacht" – flachst einer der Soldaten im Intro zu "Battlefield 3". Das erinnert uns an "Bad Company" – die Chaostruppe ist uns durch ihre Sprüche und Ironie richtig ans Herz gewachsen. Spielt Personality auch in diesem brutalen Kriegssetting im Irak eine Rolle?

Patrick Bach: Personality ist ein Schlüsselelement für uns. Du brauchst Charaktere, mit denen du dich identifizieren kannst, aber auch Typen, die du so gar nicht ausstehen kannst. Es soll sich echt anfühlen. Im Krieg willst du deine Kameraden schützen – in den meisten Games ist es dir hingegen vollkommen egal, wer da gerade von Kugeln durchlöchert wird. Die grossartige TV-Serie "Generation Kill" von HBO war da eine grosse Inspiration für uns. Es geht um das Leben junger US-Soldaten in Afghanistan, aber eben nicht nur um spektakuläre Gefechte wie in beispielsweise einem "Black Hawk Down", sondern auch um ihre ganz persönlichen Sorgen, Probleme und Nöte. Dem einen geht die Freundin fremd, der nächste hat Probleme die Miete für sein Haus zu zahlen. Solche Dinge.

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Und was davon werden wir im Singleplayer erleben? Versprichst du uns gerade echte Charaktere?

Patrick Bach: Versprochen. Auch wenn ein Actionspiel natürlich anders funktioniert als so eine TV-Serie. Ihr wollt ja diesen Adrenalinkick, die Action. Das Kennenlernen der Charaktere passiert eher während Fahrten zum Einsatzort, weniger in langen Dialogen. Aber auch aus Funksprüchen kann man eine Menge Charakter rauskitzeln. Wir legen sehr viel Wert auf Authentizität – der eine bleibt auch im Kugelhagel cool und behält die Nerven, der weniger erfahrene spricht hektischer.

Die gezeigte Mission fühlte sich recht linear an, stark gescriptet. Wird es auch Sandbox-Elemente geben? Können wir einfach in einen Heli steigen und losfliegen?

Patrick Bach: Es gibt spezielle Missionen, in denen ihr mit Jets fliegt oder auch Helikoptern – allerdings sind wir nicht der Meinung das eine Singleplayer-Kampagne die gleiche Erfahrung bieten sollte wie der Multiplayer. Das macht wenig Sinn. Im Multiplayer könnt ihr euch austoben und jederzeit verschiedenste Vehikel benutzen. Für eine Kampagne, die vor allem Dramatik versprühen soll, würde das wenig Sinn ergeben. Zum einen stehen mitten in einer Stadt im Irak natürlich keine Helikopter herum – zum anderen würde das die Balance gefährden. Am Ende der Demo hat die US Army mit Panzern angegriffen – aber wenn du dir einfach einen Panzer schnappen könntest, könntest du damit ohne jegliche Herausforderung alle Gegner umnieten. Das wäre wenig spassig. Generell wollen wir Dramatik schüren. Eine Sequenz wie die wo dein Kamerad von einem Scharfschützen durchlöchert wird und du ihn hektisch versuchst in Deckung zu ziehen, wäre mit Sandbox-Mechaniken nicht machbar.

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