Battlefield 2042 - Test / Review

Comeback mit Schwierigkeiten

Test Video Sönke Siemens getestet auf PC

Für jede Situation den richtigen Spezialisten

Doch noch mal zurück zu den Spezialisten. Schlüpft ihr beispielsweise in die Rolle von Sundance, verfügt ihr über einen Wingsuit, der ein Manövrieren in der Luft und somit auch schnelle Positionswechsel auf Karten mit geeigneten Absprungpunkten zum Kinderspiel macht. Da Sundance zudem über eine Auswahl an Spezialgranaten verfügt, ist sie auch im Kampf gegen Vehikel nicht zu verachten.

Screenshot

In eine ganz andere Kerbe schlägt die Aufklärerin Paik. Mit ihrem EMG-X-Scanner - dessen Cooldown-Zeit recht kurz ausfällt - seht ihr Feindeinheiten in einem gewissen Umkreis durch Wände hindurch. Nicht nur das: Erleidet Paik Schaden, zeigt euch das Spiel an, wer ihn versucht hat, was anschliessende Kontermanöver spürbar erleichtert.

Keine Frage, diese und acht andere Spezialisten (weitere sollen folgen) erfordern eine gewisse Einarbeitung. Unterm Strich empfanden wir die Spezialisten jedoch als recht erfrischende Neuerung, die für weiteren taktischen Tiefgang sorgt. Speziell dann, wenn Teams sich gezielt absprechen und die Synergien zwischen den Spezialisten voll ausschöpfen. Nichtsdestoweniger sollte DICE auch hier die Balance genau im Blick behalten und gegebenenfalls nachjustieren, wenn Dinge aus dem Ruder laufen. Dass dies bereits geschieht, sieht man am Beispiel von Dozer, dessen ballistischer Schild temporär abgeschaltet wurde, da Spieler davon berichteten, dass der Schild selbst von Panzerprojektilen nicht durchbrochen werden konnte.

Hazard Zone: Gut, aber noch nicht ausgereift

"Durchbruch" und "Eroberung" sind für alte "Battlefield"-Hasen nichts Neues. Gänzlich neu in dem Universum ist dagegen der Spielmodus "Hazard Zone". Insgesamt acht Vierer-Teams (bzw. sechs Vierer-Teams auf PS4 und Xbox One) werden dabei auf derselben Karte abgesetzt und haben dort die Aufgabe, möglichst viele Datenträger aus abgestürzten Satelliten zu bergen und zu einem Evakuierungstransporter zu bringen, bevor die Zeit abläuft. Die Schwierigkeit: Nicht nur andere Teams sind hinter den Datenträgern her, letztere werden obendrein von KI-Soldaten bewacht. Hinzu kommt, dass während der gesamten Partie nur zwei Evakuierungsflüge stattfinden. Hitzige Gefechte auf Leben und Tod sind somit vorprogrammiert. Nicht zuletzt, weil gefallene Spieler nur nach Aktivierung bestimmter Uplink-Terminals wieder ins Match einsteigen dürfen.

Screenshot

"Hazard Zone", für das sich DICE ganz klar von Spielen wie "Escape from Tarkov" von Battlestate Games oder "Hunt: Showdown" von Crytek inspirieren liess, hat zweifelsohne viel Potenzial und sorgte während unseres Tests für zahlreiche Adrenalinkicks. Mehr als in allen anderen Modi kommt es hier auf ständige Absprache und das sinnvolle Kombinieren der verschiedenen Spezialistentalente an.

Die Krux an der Geschichte: Leider krankt die an sich hoch spannende Modusvariante zum Start an nicht von der Hand zu weisenden Balance-Problemen. Denn am Ende einer Partie werdet ihr mit sogenannten Dark-Market-Credits belohnt, die dann wiederum in der nächsten Runde in bessere Waffen und praktische Upgrades (schnellere Heilung, schnellere Gegnerortung, mehr Tragekapazität usw.) investiert werden können.

Während nun aber erfolgreiche Teams die modusspezifischen Credits gleich haufenweise scheffeln und ihre Ausgangssituation in späteren Matches immer weiter verbessern, kassieren weniger erfahrene Gruppen, die früh das Zeitliche segnen, kaum bis gar keine Credits. In der nächsten Runde können sie deshalb natürlich auch keine oder nur wenige Credits ausgeben, um ihr Start-Equipment zu verbessern. Mechanismen, die diese Diskrepanz zumindest ein bisschen abfedern und die Spiele wie "Hunt" und Co durchaus beinhalten, hat DICE leider nicht vorgesehen.

Resultat: Neulinge werden in "Hazard Zone" in der Anfangsphase zunächst einmal eine gehörige Portion Frust erleben, viel zu oft mit der gleichen Ausrüstung starten und sich ärgern, dass DICE keine Trainingsvariante integriert hat, um den kompletten Match-Ablauf mal in aller Ruhe mit Bots zu trainieren. Gelingt es indes, diese Durststrecke zu überwinden, entfaltet "Hazard Zone" durchaus einen grossen Reiz.

Was bleibt, ist ein hochinteressanter Modus, der viele Nervenkitzel bereithält, sich Stand heute aber noch zu sehr an Fortgeschrittene und Profis richtet, die sich richtig reinfuchsen wollen. Mit weiteren Balance-Optimierungen, besseren Trainingsoptionen für Einsteiger und massgeschneiderten Karten (zurzeit spielt ihr nur auf den vorgegebenen All-Out-Warfare-Maps) besteht aber durchaus Hoffnung, dass "Hazard Zone" in Zukunft zugänglicher wird und den Popularitätsschub erhält, den es verdient hätte.

Kommentare

Battlefield 2042 Artikel