Battlefield: Hardline - Test

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Innovative Gameplay-Ideen, die nicht immer zünden

Prinzipiell habe ich grossen Respekt vor dem Mut der „Dead Space“-Macher, weil sich „Battlefield: Hardline“ komplett anders als die meisten Shooter spielt. Ihr seid ein Cop und verhaltet euch so. Statt den bösen Jungs direkt eine Kugel zwischen die Schläfen zu ballern, nehmt ihr sie fest oder benutzt den Tazer als nicht tödliche Waffe. Das ist prinzipiell eine schöne Idee, Visceral übertreibt es mit diesem Feature aber gerne mal. Ich musste lachen, als ich mit einer einfachen Pistole Marke Baretta vor drei schwer bewaffneten Gangstern mit Uzis stehe und einfach meine Marke in die Luft reisse. Normalerweise ist das jetzt der Moment, wo die Kugeln fliegen. Die harten Jungs hingegen tun nichts. Okay, wer sich wirklich blöd anstellt, der wird erleben wie zwei davon zur Waffe greifen und attackieren. Aber nicht, wenn ihr vorher einen davon festnehmt. Dann lassen die anderen brav die Patschehändchen oben und sich Handschellen anlegen. Das ist mitunter schon etwas skurril, vor allem wenn ich einen Schergen gerade fessele und dafür die Waffe von den anderen beiden nehmen muss. Die könnten mir jetzt problemlos in den Kopf schiessen und wären mir dank Überfall und besserer Bewaffnung locker überlegen. Aber nein, sie bleiben passiv und legen sich brav und ohne Widerstand gegen die Staatsgewalt auf den Boden.

Das System würde deutlich besser funktionieren, wenn Visceral zwischen Gegnertypen unterscheiden würde. Der kleine Strassendealer um die Ecke lässt sich natürlich schnell übertölpeln, aber die Bodyguards eines Drogenbosses? Das führt schnell zu Glaubwürdigkeitsproblemen. Vor allem, weil (kleiner Spoiler-Alarm) Mendoza und seine Crew ja im zweiten Drittel bereits aus Polizeihaft fliehen und mitunter auch SWAT-Einheiten bekämpfen müssen. Also eigentlich gar keine Cops mehr sind, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn. Zudem ist es etwas undurchsichtig, warum ich für meine Stealth-Aktionen und Festnahmen keine weiteren Gadgets freischalte wie beispielsweise Radarsensoren o.Ä., die mir das Schleichen erleichtern, sondern ausschliesslich frische Ballermänner. Gut gelungen sind hingegen die Raids auf grössere Basen, wo ihr im Far Cry-Stil die Alarmanlage und gezielt Kommandanten ausschalten müsst, die Backup rufen können. Insgesamt ist die Kampagne also sicherlich die best geschriebenste der „Battlefield“-Reihe und macht Spass, aber technisch schwachbrüstig auf der Xbox. Womit wir zum Filetstück kommen: dem Multiplayer.

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