Bayonetta 3 - Test / Review

Actionfest für Fans

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Totgesagte leben bekanntlich länger. Nicht anders ist das bei der Hexe Bayonetta, deren Rückkehr nach ihrem Debüt quasi ausgeschlossen schien, die nun aber schon zum dritten Mal ihre aussergewöhnlichen Hack-'n'-Slay-Künste unter Beweis stellt. Wir haben "Bayonetta 3" bereits gespielt und verraten euch, ob ihr getrost zugreifen könnt.

Fast 13 Jahre liegt nun der Europa-Start von "Bayonetta" zurück. Die überwiegend sehr positive Resonanz bei Spielern und Kritikern rund um den Globus ist ebenso eine Tatsache wie der Umstand, dass nach dem ersten Auftritt der Umbra-Hexe beinahe schon Schluss gewesen wäre. Denn laut dem Herausgeber SEGA verkaufte sich das spielerisch starke und wunderbar abgedrehte Hack 'n' Slay nicht gut genug, um einen zweiten Teil ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Doch der Wunsch der Fans nach einer Fortsetzung erfüllte sich trotzdem - dank Nintendo, die 2014 "Bayonetta 2" auf Wii U und schliesslich 2018 auch für die Switch veröffentlichten. Nun steht exklusiv für Switch der dritte Teil in den Startlöchern. Ob sich etwa die Dämonenmaskerade durchweg als spielmechanische Neuerung in "Bayonetta 3" bewährt und wo das Sequel von PlatinumGames Federn lassen muss, haben wir für euch herausgefunden.

Mit Dämon kämpft's sich besser

Wie nicht anders zu erwarten war, handelt es sich bei "Bayonetta 3" um ein reinrassiges Hack 'n' Slay - von spielmechanisch speziellen Passagen, auf die wir später noch näher eingehen werden, einmal abgesehen. Die Hauptheldin ist also immer noch eine extrem akrobatische Kämpferin, die Schläge und Tritte verteilt sowie ihre Knarren einsetzt, um ihren Widersachern Saures zu geben. Mit verschiedenen Tastenkombinationen sowie in Kombination von Standard-Aktionen und Stickgesten löst ihr zudem Spezialattacken und Kombos aus, die ihr im Fähigkeitenmenü zum Teil erst freischalten müsst. Damit erhaltet ihr dann etwa Zugriff auf wuchtige Dash-Attacken, die Gegner wegstossen, oder Aufwärtshaken, mit denen ihr zumindest die kleineren Feinde in die Luft befördert und dort weiterbearbeitet. Wie gehabt könnt ihr mit Bayonetta nicht direkt feindliche Angriffe abwehren. Stattdessen weicht ihr mit ihren akrobatischen Ausweichsprüngen aus, was die sogenannte Hexenzeit aktiviert. Dabei wird eine Art Zeitlupenmodus ausgelöst, der euch die Gelegenheit gibt, leichter nachzusetzen, ohne selbst getroffen zu werden.

Screenshot

Eine wichtige Rolle spielen auch Bayonettas dämonische Kräfte respektive ihre Verbindung zu Dämonen, die ihr sozusagen ständig bei euch tragt. Die kommen vor allem bei den spektakulären Finishern zum Einsatz, bei deren Entfesselung sich Bayonetta förmlich, aber nicht wirklich sichtbar entblösst. Die dämonischen Kräfte setzt ihr in "Bayonetta 3" nun aber im Rahmen der neuen Dämonenmaskerade wesentlich aktiver ein. Konkret lasst ihr Bayonettas Schosshündchen Gomorrah, der nicht zufällig wie der kleine Bruder von Godzilla aussieht, auf eure Kontrahenten los, lasst ihn wahlweise zubeissen oder das Ziel mit Faustschlägen angreifen. Auch Lady Butterfly ist als Dämon wieder mit dabei, genauso wie ein paar andere. Der später verfügbare Baal ist etwa ein riesiger Frosch, der seine lange Amphibienzunge nutzt, den ihr aber auch ein Liedchen trällern lassen könnt, was einen flächigen Säureregen aktiviert. Oder wie wäre es mit einem dämonischen Zug, bei dem ihr auf dem aktuellen Spielfeld manuell Gleise verlegt und dabei verschiedene Attacken einbaut?

Screenshot

Da gibt es also einiges, womit euch die Biester helfen können. Ohne sie kommt ihr aber tatsächlich gar nicht aus. Dass ihr die Aufladung bestimmter Gegnerattacken nur mit euren Dämonen unterbindet könnt, ist das eine. Es gibt aber auch Feinde, die ihr mit den Dämonen erst mal überhaupt angreifbar machen müsst. Bevor ihr deren Schutz mit euren Begleitern also nicht durchbrochen habt, könnt ihr mit normalen Attacken oft wenig bis gar nichts ausrichten. Aber nicht nur dadurch werden die Dämonen-Angriffe bisweilen etwas zu zentral fürs Spielgeschehen. Spass macht das System dennoch, gerade weil die Dämonen ein bildschirmfüllendes Format mitbringen. Der ohnehin immer wieder mal unübersichtlichen Kameraperspektive sind sie hingegen mitunter zusätzlich abträglich.

Kommentare

Bayonetta 3 Artikel