Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon - Test / Review

Märchenbuch mit Dual-Stick-Action

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Elementare Dämonenkräfte

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Im Laufe der mit rund zwölf (und mehr) Stunden erfreulich langen Solokampagne - eine Koop-Funktion für zwei Spieler gibt es weder lokal noch online - schaltet ihr sowohl für Cereza als auch für Cheshire neue Fähigkeiten frei. Die, die ihr gegen gesammelte Ressourcen an den Rastpunkten investieren könnt (dazu zählt etwa, gleich mehrere Gegner auf einmal mit Dornenranken zu fesseln), sind notfalls vernachlässigbar. Das gilt sogar für jene, für die ihr zusätzlich eine rar gesäte Spezialressource benötigt - etwa Cheshires aufgeladenen Angriff. Anders sieht das bei den Elementarkernen aus, mit denen ihr auf Knopfdruck Cheshire (zusätzlich zur "normalen" Gestalt) in spezielle Formen verwandelt. Die erste ist ein Pflanzentyp, wobei euer Dämon über eine Art Echsenzunge verfügt. Damit könnt ihr dann auch Schildgegnern ihren Metallschutz entreissen und ihn (sofern ihr nicht zwischenzeitlich von einem anderen Feind getroffen werdet) sogar auf den Schildgegner schleudern. Ihr nutzt die Zunge zudem dazu, in der Welt Hebebrücken herunterzulassen oder eine Lokomotive zu ziehen, während Cereza darauf steht, damit sie beispielsweise auf eine Plattform mit Bonustruhe springen kann.

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Noch zentraler wird das mit den folgenden drei Elementarkernen, die einen Fels-, Wasser- und Feuertyp hinzufügen. Später besitzen die Widersacher nämlich oft auch eine magische Schutzglocke, wobei die aus Feuer nur mit dem Wassertyp zerstört werden kann. Diese vier Spezialtypen verbrauchen allerdings deutlich mehr Magie, wenigstens im Kampf. Auch ohne dass Cheshire getroffen wird, kann die Energie zwischenzeitlich ausgehen. Aufgeladen wird sie, indem ihr ihr euren Dämon in Kuscheltierform auf den Arm nehmt und damit in den "Knuddelmodus" versetzt, was nur wenige Sekunden bis zur vollständigen Wiederaufladung in Anspruch nimmt. Das klingt jetzt vielleicht danach, dass ihr unzählige Dinge im Kampf beachten müsstet. Tatsächlich ist das aber alles nicht sonderlich kompliziert. Probleme bekommt man (wenn überhaupt) nur, wenn man so gar nicht mit der parallelen Steuerung von gleich zwei Figuren zurechtkommt. Denn ansonsten nimmt Cereza überwiegend sehr moderat Schaden. Schon indem man in Bewegung bleibt, wird man selten getroffen. Notfalls macht ihr einfach eine Ausweichrolle. Cheshire wiederum kann gar nicht sterben, sondern nur zwischenzeitlich die Energie verlieren. Schwierig ist das alles also wirklich nicht, zumal ihr Massen an Ressourcen sammelt, um Hilfstränke zu brauen. Von denen, die unter anderem alle Gegner in der Nähe betäuben oder mit denen ihr verlorene Trefferpunkte mitten im Kampf auffüllt, haben wir aber im gesamten Spiel exakt keinen einzigen verwendet. Und das sagen wir nicht, weil wir glauben, dass wir sonderlich gut gespielt hätten. Nein, wir sagen es, da die wenigsten Spieler sie brauchen werden. Denn die zunehmend steigende Vielfalt der Kämpfe macht Spass, anspruchsvoll wird das Ganze aber nicht mal in den grösseren Bossfights. Da nimmt PlatinumGames unserem Eindruck nach deutlich zu viel Rücksicht auf Spieler, die gerade in den Kämpfen grössere Probleme mit der "Dual-Stick-Variante" haben könnten. In den Einstellungen könnt ihr indes trotzdem eine Reihe von Vereinfachungen wählen, darunter im ersten Durchgang auch einen von drei Schwierigkeitsgraden, von denen das allenfalls begrenzt anspruchsvolle "Normal" schon der höchste ist.

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