Biped 2 - Test / Review

Zwei Beine für ein Halleluja

Test Video Jasmin Linder getestet auf PlayStation 5

Vor gut fünf Jahren sind die zwei niedlichen Roboter Alu und Sila zum ersten Mal auf unseren Bildschirmen erschienen. Sie eroberten im Action-Adventure-Platformer "Biped" die Herzen vieler Gamer. Nun sind sie zurück und haben sogar noch zwei weitere Roboter mitgebracht.

Am 5. November 2025 erscheint der zweite Teil des bunten Koop-Abenteuers für alle aktuellen Plattformen. Wir durften bereits vorab die PlayStation-5-Version von "Biped 2" für euch testen.

SOS aus dem All

Der erste Teil hat mit rund sechs Millionen verkauften Kopien die Messlatte für "Biped 2" gebührend hoch gelegt. Doch für gute Koop-Spiele ist der Markt eigentlich immer offen, Spieler sind gierig auf Nachschub - wie uns auch Games wie "It Takes Two" oder dessen Nachfolger "Split Fiction" gezeigt haben. So kommt es also, dass NEXT Studios seine kleinen Roboter in ein frisches Abenteuer auf einem neuen Planeten schickt. Nachdem die Erde bereits im letzten Teil gerettet wurde, verfolgt unsere Robotertruppe ein Notrufsignal, das von irgendwo in der Galaxie kommt. Schnell ist der Ursprungsort des Signals gefunden, und so machen wir uns sofort an die Arbeit. Es gilt, in jedem Level den Turm für die Versorgung des Planeten wieder zu aktivieren - doch da muss man erst mal hinkommen. Über wortwörtlich Stock und Stein und noch viele andere Terrains begleiten wir unsere Roboterhelden auf dem Weg, ihre Mission zu erfüllen.

Im Gleichschritt voraus

Das Gameplay von "Biped 2" ist schnell erklärt. Die süssen Roboter kommen auf zwei Beinen daher, wobei das linke mit dem linken Stick des Controllers und das rechte entsprechend mit dem rechten Stick bewegt wird. Ist der Untergrund schön glatt, können die kleinen Helden auch über den Boden gleiten, indem wir beide Sticks gleichzeitig nach vorn bewegen. Mit diesem Manöver nehmen wir gehörig Fahrt auf, schiessen aber wiederum gern mal übers Ziel hinaus.

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Gerade für Kinder und Gaming-Neulinge könnte so die Einstiegshürde niedriger kaum sein. Wer aber Spiele wie "Octodad" oder das vor Kurzem erschienene "Baby Steps" gespielt hat, weiss, dass das Steuern einzelner Extremitäten einfacher klingt, als es das schlussendlich ist, und somit Chaos nicht lange auf sich warten lässt. Gerade wenn die Roboter nicht mehr nur einfach aus einer Rückenansicht gesteuert werden, sondern von der Seite oder gar von vorn, müssen die Gehirnzellen etwas mehr angestrengt werden. Im Zweifel bewegt man einfach panisch beide Sticks. Natürlich ist mit simplem Von-A-nach-B-Laufen die Sache längst nicht getan. In "Biped 2" lösen wir auch kleine Schalterrätsel, schwingen uns an einem Enterhaken durch die Lüfte, schweben mit einem Gleiter durch den Himmel oder geniessen rasante Lorenfahrten.

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In den Levels selbst gibt es neben der Aktivierung des Turms jede Menge Goldmünzen, die eingesammelt werden wollen, und Goldsterne, die durch das genaue Erkunden der Areale und das Lösen von Miniaufgaben gefunden werden können. Nach dem Abschliessen eines Abschnitts bekommt ihr jeweils eine Übersicht mit der Anzahl gesammelter Münzen und Sterne, der Anzahl Toden und der benötigten Zeit präsentiert - ideal für Vervollständiger. Man kann in "Biped 2" aber in diesem Sinn nicht sterben. Es gibt hier auch keine Anzahl Leben, die ihr zur Verfügung habt, bevor ein Game Over auftritt. Es handelt sich dabei nur darum, wie oft ihr beispielsweise irgendwo heruntergefallen seid oder von einem Projektil getroffen und somit zum letzten Rücksetzpunkt befördert wurdet.

Bot-Fashion

Mit den gesammelten Münzen und Sternen könnt ihr dann im Shop nach Lust und Laune eure Bots mit feschen Hüten, Brillen, Schwänzen und Effekten ausstatten. So wird die bereits jetzt schon bunte Welt von "Biped 2" noch bunter. Die knallige 3D-Welt, die uns in den Dschungel, dunkle Wälder, sandige Canyons, schneebedeckte Gebiete und viele weitere Orte entführt, ist so, wie man sie von einem spassigen Platformer erwarten darf. Mit satten Farben und charmant gestalteten Protagonisten versprüht "Biped 2" von der ersten Sekunde an Spass und gute Laune.

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Das Game kann in drei verschiedenen Modi gespielt werden: als Einzelspieler, im Zwei-Spieler-Koop und sogar im Vier-Spieler-Koop. Das Game ist klar auf die Mehrspieler-Erfahrung ausgelegt. Um es allerdings auch als Solospieler zocken zu können, wird euch an einigen Stellen ein kleiner Computerfreund zur Seite gestellt. Dies geschieht an Orten, an denen zwei Bots zu einem Roboter transformiert werden. So steuert ihr dann jeweils einen Bot mit einem Stick und übernehmt damit das Laufen mit einem Daumen und zum Beispiel das Greifen nach Gegenständen mit dem anderen.

Fazit

"Biped 2" ist ein süsses kleines kooperatives Action-Adventure, das schlussendlich ein bisschen hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Es mag sich bestimmt für ein paar lustige Abende mit Freunden eignen, danach dürfte die Luft jedoch schon raus beziehungsweise das Spiel bereits durchgespielt worden sein. Gerade als Solospieler gibt es diverse frustrierende Momente, denen etwas mehr Feinschliff gut zu Gesicht gestanden hätte. Sobald die Steuerung von zwei Bots nötig ist, fühlt es sich an, als würde man den tollpatschigen Oktopoden aus "Octodad" steuern - jegliche Präzision fliegt aus dem Fenster. Als reines Koop-Game für eine lustige Zeit mit Freunden oder dem Nachwuchs macht der Titel eine weit bessere Figur.

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