Bleak Faith: Forsaken - Test / Review

Allein mit den Gedanken

Test Video Joel Kogler getestet auf PC

Hin und wieder gibt es Titel, die mit ihren Ideen und Gameplay-Konzepten die Spielebranche für immer verändern. Sei das der Klassiker "Doom", der uns das Genre der Ego-Shooter beschert hat, oder Kojimas "P.T.", das noch heute das Horror-Genre prägt. Das Genre der Action-Rollenspiele wurde im letzten Jahrzehnt ebenfalls durch eine einzelne Spielreihe massgeblich geprägt. Die "Dark Souls"-Serie von FromSoftware hat das Genre so beeinflusst, dass heute oft von "Soulslikes" geredet wird.

Auch "Bleak Faith: Forsaken" vom Entwickler Archangel Studios lässt sich ganz deutlich von dem Genregiganten inspirieren, mischt diese bekannten spielerischen Elemente aber mit einem Universum, das Fantasy und Science-Fiction gekonnt kombiniert. Wir haben uns den Konsolen-Release auf der PS5 angeschaut, um zu sehen, ob der kleine Indie-Titel in dem hart umkämpften Genre bestehen kann.

Einsamkeit als Kunstform

Eine ungeschriebene Regel moderner Soulslikes scheint es zu sein, so wenig über die Welt und ihre Geschichte zu erzählen wie möglich. Auch "Bleak Faith: Forsaken" gibt sich mysteriös und steckt uns in die Schuhe eines gesicht- und namenlosen Helden, der sich zunächst nur mit einem Bleirohr bewaffnet auf die Reise durch die gewaltige Omnistructure macht. Ein Ziel habt ihr dabei nicht, ihr erkundet die sehr weitläufige Spielwelt ausschliesslich angetrieben durch eure eigene Neugier. Erst im späteren Spielverlauf findet ihr Aufzeichnungen, die Stück für Stück die Geschichte dieser gewaltigen, mittelalterlich-futuristischen Stadt aufdecken.

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Zwar setzen viele Games dieser Art auf die Atmosphäre der Spielwelt anstelle einer linearen Geschichte, "Bleak Faith: Forsaken" treibt dieses Konzept aber noch ein gutes Stück weiter. Denn hier steht die Spielwelt selbst zu jeder Zeit im Mittelpunkt. Selbst die Kämpfe gegen normale Gegner, die euch immer wieder über den Weg laufen, sind meist reine Formsache. Der oft mit dem Genre eng verwobene hohe Schwierigkeitsgrad zeigt sich in der Regel nur bei den Bosskämpfen, und selbst dort gibt es einige, die mit geschicktem Einsatz der reichlich verfügbaren Munition von Fernkampfwaffen recht schnell besiegt sind.

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Wenn "Bleak Faith: Forsaken" sich also weder auf eine spannende Geschichte konzentriert noch auf fordernde, dynamische Kämpfe, was bleibt dann noch? Die gigantischen Hallen und sich stetig windenden Gänge der verlassenen Megastadt. Hier hat sich "Bleak Faith: Forsaken" mit grosser Wahrscheinlichkeit vom Imperium in "Warhammer 40,000" inspirieren lassen. Denn kalte, industrielle Designs treffen hier immer wieder auf klassische Fantasy für einen Mix, der die Neugier, was wohl hinter der nächsten Ecke wartet, immer wieder befeuert.

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