Bleeding Edge - Vorschau / Preview

Ein Hauch von Overwatch

Vorschau Video Benjamin Braun

Mehr Standard als aussergewöhnlich

Während "Bleeding Edge" bei den Charakteren einen insgesamt sehr ordentlichen, kreativen Eindruck hinterlässt, wirken die bislang gespielten Modi nicht allzu einfallsreich. In einer Art Domination-Modus nehmen wir auf der Karte wechselnde Punkte ein, um das Teamkonto zu füllen. Ein paar für beide Teams potenziell fiese Elemente hat Ninja Theory dabei eingebaut. Auf einer Karte rasen etwa regelmässig Züge über den Punkt. Wer nicht aufpasst, wird von ihnen also kurzerhand überfahren. An anderer Stelle erfolgt in unregelmässigen Abständen Artilleriebeschuss. Das ist aber beides eher nervig. Sich parallel auf den oder die Gegner zu konzentrieren und den womöglich gerade heranbrausenden Zug zu bemerken, passt mit der eingeschränkten Übersicht aus der Third-Person-Ansicht nicht so recht zusammen. Woran die Matches insgesamt ebenfalls etwas kranken, ist die Grösse der Karten. Für unseren Geschmack dürften sie noch einen Hauch kompakter ausfallen, um den maximal acht Spielern besser zu entsprechen.

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Im anderen Spielmodus sammeln wir regelmässig im Level erscheinende Kapseln und müssen diese in einer späteren Phase an einem bestimmten Punkt abliefern. Auch da ist eine gute Absprache mit den Mitspielern überaus sinnvoll. Wer sammelt die Dinger primär ein? Wer sorgt für den notwendigen Schutz bei der Ablieferung? Denn kippt ein Held aus den Latschen, verliert er natürlich alle gesammelten Kapseln. Sind das besonders viele und ist es nicht jemand von eurem Team, der den Kram wieder aufliest, kann sich ein Match selbst bei klarem Vorsprung schnell doch noch in eine ganz andere Richtung drehen. Obgleich die Modi nichts Revolutionäres bieten, erfüllen sie ihren Zweck. Wir sind dennoch gespannt, ob uns in der finalen Version vielleicht noch etwas mehr Spielvarianten erwarten.

Ausblick

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Wer Helden-Shooter à la "Overwatch" mag und zudem kleineren MOBA-Anleihen nicht abgeneigt ist, der sollte "Bleeding Edge" in jedem Fall im Blick behalten. Denn die Charaktere sind angenehm kreativ und spielerisch vielfältig umgesetzt, sodass das nicht nur ein fürs Spiel zentrales Element ist, sondern auch die Eigenständigkeit des Projekts gewährleistet. Es passt noch nicht alles hundertprozentig, hier wird man den bisherigen Eindrücken nach auch nicht so leicht Zugang finden wie im Konkurrenzprodukt von Blizzard. Obgleich "Bleeding Edge" aber wohl nicht das sehr hohe Niveau von "Overwatch" erreichen können wird, gehen wir dennoch von einer echten Alternative aus. Nach viereinhalb Jahren wird es zudem auch mal Zeit für etwas wirklich Neues am Helden-Shooter-Himmel.

Einschätzung: Gut

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