Borderlands 2 VR - Test / Review

Grosswildjagd mit prickelnden Bössern

Test Video Simon Gröflin getestet auf PlayStation 4

Grafik der PSVR-Version von Borderlands 2 VR

Aus der VR-Brille der Konsole sieht Pandora aus der Egoperspektive sehr hübsch aus. Das liegt auch daran, dass der etwas ältere Titel nicht übermässig hohe Grafikleistungen an moderne Hardware stellt. Da kann man auch über ein bisschen Kantenflimmern hinwegsehen. Das Bild wirkt vor allem auf der leistungsfähigeren PS4 Pro sehr ruhig und die Immersion in der VR ist bei mir vom ersten Moment an «angekommen». Ein paar Mankos sind mir trotzdem aufgefallen: Wie in "Skyrim VR" kommt es zu gelegentlichen Clipping-Fehlern, bei denen sich Figuren plötzlich in ein Inventarmenü reindrücken. Das passiert aber meistens nur bei sehr naher Distanz zu den Menüdialogen. Und manchmal hängen einzelne Widersacher plötzlich in der Luft, die soeben noch von einer felsigen Erhöhung auf auch zugerannt sind.

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Mit der Move-Steuerung werde ich auch in einem anderen Punkt ein wenig aus der Immersion gerissen: Unabhängig von allen VR-Einstellungen fühle ich mich damit im stehenden Spielbetrieb gegenüber den Gegnern wie ein Riese mit unnatürlichen Grössenproportionen. An der PS4-Kamera kann das offenbar nicht liegen, da ich mehrmalige Neukalibrierungen vorgenommen habe und beispielsweise mit den Dual Shock Controllern weniger dieses "Goliath"-Gefühl aufkommt.

Auf mich hinterliess die VR-Inszenierung auf der Konsole aufgrund des fehlenden Mehrspielermodus keinen allzu monotonen Eindruck. Die längeren Märsche in den grossen Welten empfand ich eher als ausgleichend, denn das Treiben in der VR ist sonst schon sehr hektisch. Vorstellen kann ich mir aber durchaus, dass einige Spieler diesen Modus vermissen werden. Bis jetzt hat Gearbox noch nichts angekündigt, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Womöglich werden die Fans der kooperativen Multiplayer-Action schon in wenigen Monaten in den PC-Versionen versorgt. In diesem Fall lohnt es sich wohl, noch ein wenig zu warten.

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Eine gute Nachricht zum Schluss: Abhängig davon, ob ihr auch sämtlichen Nebenaufgaben in "Borderlands 2 VR" nachgehen wollt, könnt ihr euch von 60 bis zu 100 Stunden in dem gesamten Abenteuer vergnügen. Das ist doch eine ziemlich lange Geschichte.

Fazit

"Borderlands 2 VR" ist eine sehr gelungene Portierung für die PlayStation VR. Zu besonderen Highlights zählen mich die vielen Bosskämpfe mit Panzern, Granaten mit Defensivfeuer aus allen möglichen Geschossen, weil oft besonders schnelle Taktiken und Ausweichmanöver gefragt sind. Aber auch die vielen unzähligen Waffen und Upgrades machen das Spiel einzigartig. Wer also den Wildwest-Celshading-Shooter bisher noch nie gespielt hat: Es gibt auch ohne Vorkenntnisse gute Gründe, den Titel – genau jetzt – noch einmal neu in der VR zu erkunden. Mich jedenfalls hat der Comic-Shooter auch nach sechs Jahren in seinen Bann gezogen und wird mich noch zu zahlreichen Nebenquests animieren. «Borderlands 2 VR» ist zudem für mindestens fünf Monate zeitexklusiv auf PSVR zu haben. Das heisst aber auch, dass man ab 14. Mai 2019 auch mit Umsetzungen für die HTC Vive oder Oculus Rift rechnen kann.

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