Call of Duty: Black Ops Cold War - Test / Review

Wie gut ist die neue Story-Kampagne von Raven wirklich?

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Als Activision und Treyarch im Oktober 2018 "Call of Duty: Black Ops 4" auf den Markt brachten, schüttelte so mancher Fan ungläubig den Kopf. Denn erstmals überhaupt in der Seriengeschichte bot ein neuer Teil keine klassische Solokampagne. Stattdessen wurde letztere mit diversen, wenngleich wenig spannenden Übungsmissionen für den Mehrspielermodus ersetzt.

Zum Ausgleich spendierten die Macher ausserdem einen vollwertigen Battle-Royale-Modus, der es in sich hatte. Mit "Call of Duty: Black Ops Cold War" kehrt die Reihe nun zu ihren Wurzeln zurück und liefert im Einzelspielermodus das, was Fans vor allem am ersten "Black Ops" so geliebt haben: eine fetzige Solokampagne, die historische Begebenheiten als Aufhänger für eine fiktive Erzählung nutzt. Entwickler der Story-Missionen ist diesmal allerdings nicht Treyarch aus dem kalifornischen Santa Monica, sondern das in Middleton, Wisconsin ansässige Team von Raven Software.

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Wichtig: In diesem Test geht es ausschliesslich um die Story-Kampagne von "Cold War". In der nächsten Woche widmen wir uns dann in einem weiteren Test ganz ausführlich dem von Treyarch entwickelten Mehrspieler- und Zombies-Modus.

Der Westen jagt Chaos-Stifter Persus

Chronologisch betrachtet knüpft "Cold War" an die Ereignisse des ersten "Black Ops" an. Der Kalte Krieg zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Sowjetunion tobt im Jahr 1981 noch immer und spitzt sich immer mehr zu. Erschwert wird die ohnehin schon fragile politische Gesamtsituation durch das plötzliche Wiederauftauchen eines vermeintlich sowjetischen Spions namens Perseus, der sich schon bald als Strippenzieher einer Geiselnahme in der Botschaft von Teheran entpuppt. Wenig später verdichten sich dann die Hinweise, dass Teheran erst der Anfang war und Perseus einen noch viel grösseren Plan ausheckt, um das Gleichgewicht der Welt ins Wanken zu bringen.

Damit genau das nicht passiert, schlüpft ihr in der Mehrzahl der Missionen in die Rolle eines Agenten namens Bell, der Perseus zusammen mit Serienveteranen wie Alex Mason, Frank Woods und Jason Hudson zu Fall bringen soll. Angeführt wird der illustre Trupp dabei vom abgebrühten CIA-Agenten Russell Adler.

Witzige Idee: Kurz nach Spielbeginn dürft ihr Bells Hintergrundakte selbst zusammenstellen und so einige seiner Fähigkeiten festlegen. Spendiert ihr ihm beispielsweise das Attribut "Gewalttätige Tendenzen", erhöht sich sein Kugelschaden um 25 Prozent. "Fruchtlos" hingegen reduziert den erlittenen Explosionsschaden um 50 Prozent, während "Überlebenskünstler" seine Gesundheit um 25 Prozent steigert. Insgesamt 15 solcher Attribute stehen bei der Charakterzusammenstellung zur Verfügung. Tatsächlich auswählen dürft ihr letztendlich aber nur zwei.

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Nach der Erstellung des psychologischen Profils folgt auch schon die nächste Gameplay-Überraschung. Statt euch nämlich direkt in die nächste Mission zu werfen, findet ihr euch zunächst in einem Unterschlupf von Adlers Agententrupp in Westberlin wieder. Hier lauscht ihr dann unter anderem wichtigen Missions-Briefings, führt Multiple-Choice-Smalltalk mit den Charakteren und analysiert an einer riesigen Tafel bereits gefundene Beweisstücke. Spätestens hier wird klar: "Call of Duty: Black Ops Cold War" ist streng genommen kein klassischer Kriegs-Shooter mehr, sondern vielmehr eine spannend erzählte Agentengeschichte, die sich viel Mühe gibt, bisherige "Call of Duty"-Konventionen zu durchbrechen.

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