Call of Duty: Vanguard - Test / Review

Solide Solokampagne, unterhaltsamer Multiplayer, fader Zombie-Modus

Test Video Sönke Siemens getestet auf PlayStation 5

Wuchtige Waffen, tolle Inszenierung

Gewohnt angetan waren wir derweil vom Waffen-Handling, speziell in der PS5-Fassung. Egal ob nun MP40, Polinas massgeschneidertes Scharfschützengewehr Requiem oder die Einhorn-Shotgun mit Drehzylinder: Dank der nuancierten Vibrationseffekte des DualSense-Controllers fühlt sich jedes Schiesseisen anders an. Dazu gesellen sich schicke Nachlade-Animationen, gut erkennbares Treffer-Feedback, eine gewohnt präzise Eingabe-Abfrage und haufenweise Möglichkeiten, die Steuerung nach eigenen Wünschen zu konfigurieren.

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Punkten kann Sledgehammer Games ausserdem bei der Inszenierung, die im Vergleich zu "Call of Duty: Black Ops Cold War" noch mal eine Schippe drauflegt. Grund dafür sind in erster Linie Version 8.0 der IW-Engine und die damit einhergehenden, wirklich sehenswerten Licht- und Schatteneffekte. Aber auch beim Detailgrad der Umgebungen, der Weitsicht und den Explosionen liessen sich die Entwickler nicht lumpen. Schön zudem, dass Objekte wie Türen, Holzwände und Kisten nun unter Beschuss zu Bruch gehen. Um in die nächste Grafik-Liga aufzusteigen, müssen die Macher die Vielfalt der Gegnermodelle zukünftig jedoch noch mehr variieren, weiter an den Detailanimationen schrauben und die Schauplätze noch interaktiver gestalten.

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Besondere Erwähnung verdient zudem die Musikuntermalung aus der Feder des US-amerikanischen Komponisten Bear McCreary. Für seine Arbeit am 2018er-Teil von "God of War" heimste er bereits einen BAFTA-Award ein, und auch hier klingt der Soundtrack einfach fantastisch. Nicht zuletzt, weil McCreary klassische Musik teils mit aktuellen Musikrichtungen kombiniert und das Tempo der Tracks je nach Spielsituation wechselt.

Alles in allem erwartet euch eine solide Kampagne in typischer "Call of Duty"-Manier mit einer durchweg gelungenen audiovisuellen Präsentation - nicht mehr und nicht weniger. Im Direktvergleich mit dem letztjährigen "Black Ops Cold War" fehlt es jedoch an echten spielerischen Überraschungen (wie damals etwa der Puzzle-lastige KGB-Level) und erzählerischen Twists. Wünschenswert gewesen wären zudem mehr emotionale Szenen wie der Auftakt der Stalingrad-Mission, in der man mehr über das Verhältnis zwischen Polina und ihrem geliebten Vater und Bruder erfährt und spätere Szenen genau deswegen umso intensiver erlebt.

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