Call of Duty: Vanguard - Test / Review

Solide Solokampagne, unterhaltsamer Multiplayer, fader Zombie-Modus

Test Video Sönke Siemens getestet auf PlayStation 5

Multiplayer: Nicht sonderlich innovativ, aber gewohnt spassig

Während "Vanguard" im Zombies-Modus erkennbar schwächelt, rangiert der Mehrspielermodus auf konstant hohem Niveau, ohne dabei das Rad in irgendeiner Weise radikal neu zu erfinden. Modi-Neuzugänge gibt es natürlich trotzdem, und genau die machen auch am meisten Laune. Los geht's mit Champion Hill. Die Idee hier: Allein, im Zweier-Team oder als Trio kämpft man auf vier eigens für diesen Modus entworfenen Karten gegen sieben andere Teams ums Überleben. Anders als bei typischen Battle-Royale-Spielen darf man während einer Partie zwar sterben, aber nur eine begrenzte Anzahl von Malen. Trios etwa teilen sich 18 Leben, während Zweier-Trupps lediglich über 12 gemeinsame Leben verfügen. Für weiteren taktischen Tiefgang sorgen Kaufrunden.

Nicht minder spassig ist der Modus-Neuzugang "Patrouille", bei dem es darum geht, eine sich ständig bewegende Zone auf der Karte zu erobern. Wer in der "Halo"-Serie viel "Hügelkönig" gespielt hat, weiss in etwa, was ihn erwartet.

Einen klaren Daumen hoch gibt es auch für die Möglichkeit, das Pacing der Multiplayer-Partien detaillierter bestimmen zu können. Will heissen: Entscheidet ihr euch beispielsweise für den Filter "Blitz", wird es schnell extrem hektisch, da sich dann bis zu 48 Spieler auf jeder der insgesamt 16 regulären Multiplayer-Karten duellieren. "Taktisch" hingegen definiert das andere Ende der Skala und führt Teams aus je sechs Spielern zusammen. Wer es eher ausgewogen mag, entscheidet sich für Angriff und findet sich dann in 10-vs.-10- oder 12-vs.-12-Partien wieder.

Screenshot

Ebenfalls mit an Bord: Genau wie im Singleplayer verfügen auch die Multiplayer-Karten über zerstörbare Elemente. Verschanzt sich ein Feind also beispielsweise hinter einer Holzkiste, nehmt ihr einfach die Kiste unter Beschuss und trefft ihn nach Zerstörung der Deckung trotzdem. In Kombination mit vielen weiteren Detailverbesserungen wie etwa einem erweiterten Gunsmith-System bleibt ein Multiplayer-Erlebnis mit nicht zu unterschätzender Langzeitmotivation, das Fans zweifelsohne eine ganze Weile bei der Stange halten wird.

Fazit

Auch "Vanguard" baut auf die drei Säulen auf, die Fans von "Call of Duty" mittlerweile erwarten. Das Problem: Während sich der Mehrspielermodus kaum Schnitzer erlaubt, ist die Kampagne optisch als auch akustisch zwar toll inszeniert, inhaltlich aber bedingt durch die schwache KI und eine viel zu vorhersehbare und kurze Geschichte nur "sehr solide". Der Zombie-Modus wiederum präsentiert sich einsteigerfreundlicher denn je, enttäuscht unterm Strich jedoch durch eine Fülle an fehlenden Features vor allem langjährige Fans. Sofern kommende Inhalts-Updates hier nachbessern, besteht aber noch Hoffnung, dass die Entwickler Zombiejäger auf lange Sicht doch noch glücklich stimmen.

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