Chorus - Test / Review

Okkultes Ballern im Weltraum

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Von der Kampfpilotin zur Weltraum-Göttin

Doch "Chorus" hat mehr zu bieten als eine interessante Geschichte. Die meiste Zeit des Spiels verbringt ihr schliesslich nicht mit Dialogen, sondern am Steuer eures Schiffs. Im ersten Akt der Geschichte gestaltet sich das noch recht simpel. Das Spiel gibt euch einiges an Zeit, um euch mit der Steuerung und den Kämpfen vertraut zu machen. Hier spielt es sich nicht anders als andere Titel des Genres. Ihr fliegt hinter Gegnern her, bis ihr sie im Fadenkreuz eures Geschützes habt, und drückt so lange ab, bis vom gegnerischen Schiff nur noch Einzelteile übrig sind. Mit Fortschreiten der Geschichte werden die Kämpfe jedoch immer komplexer. Zunächst werden Feinde mit Schilden eingeführt, denen ihr am besten zuerst einen Schuss mit eurem Lasergeschütz verpasst, bevor ihr den Rumpf mit Kugeln durchsiebt. Dann erhaltet ihr die Drift-Fähigkeit, die eure Art zu kämpfen komplett auf den Kopf stellt. Ihr könnt nämlich per Knopfdruck euer Schiff unabhängig von der Flugrichtung drehen und so flink an Gegnern vorbeizischen, nur um ihnen direkt von hinten zuzusetzen. Wenn dann noch die übernatürlichen Fähigkeiten wie Teleportation und flinkes Ausweichen hinzukommen, spielt sich "Chorus" weniger als klassische Weltraumballerei und mehr wie ein Actionspiel aus der dritten Person, etwa "Bayonetta" oder "Devil May Cry". Eure Schilde und Gesundheit sind auch mit optionalen Upgrades begrenzt und eure Feinde fast immer in der Überzahl. Ihr müsst also eure Beweglichkeit nutzen, um den langsameren Gegnern immer einen Schritt voraus zu sein.

Screenshot

Das Kampfsystem macht tatsächlich so viel Spass, dass es auch ohne gelungene Story für sich hätte stehen können. Einzig die drei verschiedenen Waffentypen weisen einige Schwächen auf. Raketenwerfer und Lasergeschütze sind zwar nett, fühlen sich aber zu Beginn des Spiels viel zu schwach an im Vergleich zum Gatling-Geschütz, mit dem ihr startet. Spätere Upgrades der Waffen helfen da zwar ein bisschen, trotzdem scheint das Gatling-Geschütz die beste Option in fast allen Situationen zu sein. Es gibt zudem immer wieder Momente, in denen ihr genötigt seid, bestimmte Fähigkeiten zu nutzen, um kleinere Rätsel und Geschicklichkeitspassagen zu meistern. Insbesondere Schalter, bei denen ihr driften müsst, um alle Schalter unter knappem Zeitdruck zu treffen, können jedoch sehr frustrierend sein, da das Spiel euch einiges an Reflexen abverlangt, egal auf welchem Schwierigkeitsgrad ihr spielt. Ausserhalb dieser Passagen scheint "Chorus" jedoch hart, aber fair zu sein. Macht ihr fleissig Gebrauch von allen Kräften und Waffen, die euch das Spiel gibt, sind auch schwere Missionen gut machbar.

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