Chorus - Test / Review

Okkultes Ballern im Weltraum

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Eine Prise Rollenspiel

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"Chorus" erweitert die Kämpfe auch immer wieder mit kleineren Rollenspiel-Elementen. So gibt es mehrere offene Gebiete zu erkunden, in denen ihr Nebenmissionen und verschollene Container finden könnt, und an bestimmten Raumstationen dürft ihr neue Waffen und Ausrüstung für euer Schiff kaufen. Leider gibt es hier nur selten interessante Entscheidungen zu treffen, da sich Waffen spielerisch kaum unterscheiden und nur mehr Schaden oder kürzere Nachladezeiten bieten. Noch schwächer sind die Ausrüstungsgegenstände, die euch oft nur kleine Prozent-Boni bieten wie etwa "5 % mehr Schaden mit Lasern", was weder spürbar noch sonderlich kreativ ist. Interessanter sind da die Sets, die ihr sammeln könnt. Habt ihr eine bestimmte Anzahl Gegenstände desselben Sets, gibt es einzigartige und starke Boni, die einen Einfluss auf euren Spielstil nehmen. Insgesamt bleiben die Ausrüstung und die Upgrades in "Chorus" zu seicht, um auch als Rollenspiel zu funktionieren. Die Nebenmissionen sind zwar dank netter kleiner Geschichten spielenswert. Wer aber hofft, sein eigenes Schiff zusammenzubasteln, ist in anderen Spielen besser aufgehoben.

Schicke Weltraumballerei

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Auch auf technischer Ebene kann "Chorus" überzeugen, zumindest auf den ersten Blick, denn sowohl das Schiff als auch die detaillierte Spielwelt sind grafisch ein Hingucker. Besonders nett dabei ist, dass ihr immer in bewohnten Sektoren unterwegs seid und oft auf andere Schiffe trefft, die der Spielwelt etwas Leben einhauchen. In den teils sehr hektischen Kämpfen kann man zwar schon mal den Überblick verlieren, dafür wird aber an Effekten und Explosionen nicht gespart. Insbesondere die grösseren Schlachten in manchen Hauptmissionen, wo mehrere verbündete Schiffe mit euch gegen ganze Horden an Gegnern kämpfen, bieten ein visuelles Spektakel. Umso seltsamer ist es, dass das Spiel manchmal sehr an Detailgrad verliert, besonders dann, wenn gar nicht los ist. So sind die Zwischensequenzen oder das Schiffsmodell beim Docken deutlich weniger detailreich als bei Weltraumflügen. Aktuell ist unklar, ob das so beabsichtigt ist oder ob es sich hier um einen Fehler handelt, bei dem die Grafikpower der Current Gen in den Zwischensequenzen nicht ausgenutzt wird. Ansonsten gab es bei unserem Test jedoch keine Fehler, und "Chorus" war sowohl visuell als auch akustisch ein Fest für die Sinne.

Fazit

Spielerisch ist "Chorus" sicher nicht für jeden etwas, da die Kämpfe schnell an Komplexität zunehmen und schnelle Reflexe erfordern. Trotzdem gehört der Titel zu den besten Weltraum-Shootern seit Langem und kann nicht nur mit innovativem, flottem Gameplay überzeugen, sondern verbindet ausgezeichnete Kämpfe mit einer spannenden Geschichte, die uns bis zum Schluss gefesselt hat. Dabei zeigt "Chorus" mit seiner technischen Performance und dem grossen Umfang vielen teureren Spielen, wo der Hammer hängt. Für Fans von Raumschiff-Games ist "Chorus" ein absolutes Muss. Doch selbst wer mit dem Genre ansonsten nicht viel anfangen kann, aber Actionspiele mag, kann hier für den relativ niedrigen Preis einen Blick riskieren!

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