Chronicles of the Wolf - Test / Review

Träume einer vergangenen Welt

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Manchmal muss man nicht mehr als einen einzelnen Screenshot von einem Spiel sehen, um zu wissen, auf was man sich dabei einlässt. "Chronicles of the Wolf" von Migami Games ist, wenig überraschend, genau ein solcher Kandidat. Auch deshalb, weil der Entwickler vor seinem neuesten Werk bereits durch mehrere Fan-Games zu "Castlevania" bekannt wurde.

Doch jetzt setzen sie auf eine neue Geschichte in einem frischen Setting, während der Look und das Gefühl trotzdem ganz stark an die verschiedenen 2D-"Castlevania"-Titel erinnern.

Der Herr der Wölfe

In der Hauptrolle steht entsprechend auch nicht ein Belmont-Familienmitglied, sondern der Held in Ausbildung: Mateo Lombardo. Er ist ein Lehrling des Rosenkreuz-Ordens, und bevor er zu einem vollwertigen Mitglied werden kann, muss er zusammen mit anderen Rittern eine Reise nach Südfrankreich antreten. In der Region Gévaudan soll ein unheimliches Monster leben, das der Orden ausgelöscht sehen will. Doch schon kurz nach dem Eintreffen in dem besagten Gebiet wird die Reisegruppe von der Bestie überrascht, und ausser Mateo überlebt niemand den Angriff. Zusammen mit den wenigen verbliebenen Überlebenden der umliegenden Dörfer muss Mateo herausfinden, was hier vor sich geht, einen monströsen Kult stoppen und die Bestie selber erlegen.

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Die Geschichte entfaltet sich genau so, wie man es sich vorstellt. Die Atmosphäre und der Stil von "Chronicles of the Wolf" sind jedoch sehr gelungen. Verfallene Ruinen, schmucke kleine Dörfer, verschneite Berge und unheimliche Anwesen sind nur ein kleiner Teil der Szenarien, in denen man sich wiederfindet. Wenig davon ist wirklich originell, doch dank des schönen grafischen Stils und der netten Details kann man sich sofort in dieser Welt verlieren.

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Friss meinen Stahl, du Monster

Gespielt wird in einer 2D-Perspektive, aus der man die Gegend von Gévaudan erkundet und jede Menge Monster erledigt. Die Steuerung fällt dabei simpel und teilweise doch ein wenig steif aus. Sie orientiert sich an den Genrevertretern, die Fans schon seit Jahrzehnten kennen, dennoch hätte ihnen ein wenig Modernisierung auf keinen Fall geschadet. Viele Aktionen werden mit den gleichen Tasten ausgeführt, nur führt man etwas anderes aus, wenn man etwa die Angriffstaste drückt und den Stick nach oben hält. Es steht einem ein ganzer Controller mit Möglichkeiten zur Verfügung, die nicht mal ansatzweise genutzt werden, nur um einen bestimmten Stil eines Spiels einzufangen. Manchmal ist mehr eben doch mehr als weniger.

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Hat man sich an die Steuerung und die Bewegungen von Mateo gewöhnt, bekommt man es mit einem soliden Metroidvania zu tun, das nichts aussergewöhnliches macht, aber auf keinen Fall schlecht gemacht ist. Man erledigt Monster mit seiner Nahkampfwaffe und nutzt Unterwaffen wie Wurfdolche oder zeitverzögerte Bomben, die man jedoch nicht unbegrenzt einsetzen kann. Im Verlauf der Geschichte kommen freischaltbare magische Kräfte hinzu. Generell gibt einem das Game ein gutes Gefühl von Spielfortschritt. Durch das Erledigen von Gegnern erhält man Erfahrungspunkte, die die Werte von Mateo schrittweise erhöhen. Man sammelt Gold, um in Shops bessere Waffen und Rüstungen oder Tränke zu kaufen, und bekommt mehr und mehr Fähigkeiten, je weiter man voranschreitet. Anfangs sind nämlich die meisten Wege nicht passierbar. Erst wenn man die Fähigkeit, am Boden rutschen zu können, freischaltet, kann man beispielsweise durch Enge spalten gleiten.

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