Civilization VI - Test/Review

Nur noch ein Zug

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox One

## Kompetitive Weltherrschaft

Bereits das Grundspiel bietet eine hervorragende Mischung aus Forschung, Erkundung und Technologie. "Civilization VI" schafft es durch die Distrikte, dass Stadtplanung deutlich interessanter ist und sich mehr Unterschiede in den Städten ausbilden. Im Hauptspiel liegt der Fokus bei der Interaktion mit der künstlichen Intelligenz noch deutlich mehr beim Kampf, mit den Erweiterungen werden vor allem friedliche Methoden zum Sieg und sogar zur Übernahme von Städten eingeführt. Die künstliche Intelligenz kommt aber besonders bei der Diplomatie an ihre Grenzen, und höhere Schwierigkeitsgrade verschaffen den anderen Zivilisationen nur Vorteile. Das beste und tiefste Spielerlebnis ist das Spiel gegen menschliche Widersacher, das sowohl online als auch lokal funktioniert. Einziger Wermutstropfen: Ein einziges Spiel von "Civilization IV" geht gut und gern mehrere Stunden - dieselben Spieler müssen sich also immer wieder zusammenfinden, um weiterzumachen.

Guter Port zum hohen Preis

Wer das beste und vielfältigste Erlebnis in "Civilization IV" will, kommt um die beiden Erweiterungen leider nicht herum. Egal ob Naturkatastrophen, die erweiterte Diplomatie oder die goldenen Zeitalter, die Erweiterungen sind sehr umfangreich und gut gelungen. Hier spielt aber auch der Preis eine grosse Rolle, denn bereits das Hauptspiel ist nicht gerade billig, und die beiden Add-ons verdoppeln den Einstiegspreis noch mal. Wer also den Titel schon auf PC besitzt, sollte hier vielleicht warten.

Screenshot
Civilization 6

Anders sieht es aus bei Besitzern der Switch-Version. Obwohl "Civilization 6" dort schon seit einiger Zeit verfügbar ist, kommt die Switch mit der Technik stark an ihre Grenzen und lädt in späteren Zeitaltern und mit mehr Einheiten gern mal mehrere Minuten zwischen Zügen. Glücklicherweise ist die technische Umsetzung auf Xbox One deutlich besser gelungen. Nicht nur sieht das Spiel sehr gut aus und bezaubert mit kleinen Details in der Spielwelt und bei Einheiten, sondern die Ladezeiten zwischen Zügen gestalten sich konstant schnell durch das ganze Spiel. Da das Werk schon lange auf anderen Plattformen erhältlich ist, muss man sich auch um Bugs keine Sorgen machen. Lediglich der Online-Modus machte im Test Ärger, da es nicht möglich war, andere Spieler aus der Freundesliste einzuladen. Über eine öffentliche Lobby können Freunde (und Fremde) jedoch notfalls beitreten. Über Umwege können so also trotzdem gezielt mit bestimmten Spielern Partien gestartet werden.

Fazit

Für Fans des Genres führt eigentlich kein Weg um "Civilization VI" herum. Das Spiel glänzt mit seinem gewaltigen Umfang und dem Spielfluss. Auch nach 28 Jahren schafft es die Reihe noch, dass es schwerer ist, den Controller aus der Hand zu legen, als bei jedem anderen Spiel. Das gelingt dadurch, dass trotz komplexer Strategie immer klar ist, was als Nächstes ansteht, und jeder einzelne Zug uns mit etwas Neuem belohnt. Technisch ist der Port auf Xbox One hervorragend gelungen. Das Spiel stellt Käufer trotzdem vor ein Dilemma. Ja, "Civilization VI" ist ohne Frage ein sehr gutes Spiel, allerdings auch eines, das mittlerweile seit drei Jahren auf anderen Plattformen erhältlich ist. Wer mit beiden grossen Erweiterungen das volle Spielerlebnis haben will, legt aber fast 90 CHF auf den Tisch; die kleineren DLC-Packs sind da noch nicht mal inbegriffen. Dieser Preis macht eine generelle Empfehlung leider unmöglich. Wer "Civilization VI" also nur mal ausprobieren will und nicht weiss, ob er mehrere dutzend Stunden investieren wird, sollte also auf einen günstigeren Verkaufspreis warten oder hoffen, dass das Grundspiel seinen Weg in den Xbox Game Pass finden wird.

Screenshot
Civilization 6

Wer aber bereits weiss, dass ihm die "Civilization"-Formel gefällt, und schon viele Stunden in einen der Vorgänger gesteckt hat, kann auch hier ohne Bedenken zugreifen.

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