Call of Duty: Ghosts

Michael Bays Grossangriff auf Battlefield 4

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

Die Ghosts: Patriotischer Papa, durchgeknallter Rorke.

Leider, leider bleibt diese Eliteeinheit Ghosts viel zu anonym, zu kühl, zu unnahbar. „Battlefield 4“ erzählt nicht die beste Geschichte mit den besten Charakteren, aber DICE hat es geschafft insbesondere Irish und Pac als Menschen zu charakterisieren. Sie bereuen Entscheidungen, stellen Befehle in Frage, versuchen Todgeweihte in den Fluten der USS Titan zu retten. Und in „CoD“? Hmm, Burrick sagt mal etwas gegen Rorkes Entscheidungen einen Damm zu sprengen, aber ansonsten sind sich die Jungs zu einig. Und obwohl Infinity Ward sie von einer Mission Impossible in die nächste jagt, gibt’s kaum Momente, wo der kalifornische Entwickler mal eine Basis für eine Bindung zu seinen Figuren aufbaut.

Das ist absurd, denn Möglichkeiten gäbe es genug: Als wir in Caracas sind, bricht plötzlich eine gigantische Flutwelle los, reisst Panzer mit und zerstört den halben Präsidentenpalast. Der Protagonist wird hier brutal durch die Gegend gerissen, während an ihm südamerikanische Leichen vorbei treiben und er versucht sich irgendwo festzuhalten. Diesen Moment der Panik hätte man schön einfangen können um den Charakteren mal ein bisschen Profil zu geben. Gleiches gilt für eine Folterszene im Footballstadion von San Diego:

Unsere Mission ist es Ajax zu befreien. Durch ein Scharfschützenvisier beobachten wir wie er geschlagen wird, seine Peiniger bespuckt und dann abtransportiert wird. Wir wissen nur: Wir müssen ihn retten. Wir wissen aber eigentlich nicht, wer Ajax ist. Was hat er vor dem Krieg gemacht? Kommt er gebürtig aus San Diego?

Was zeichnet ihn aus? Wo wir in „Battlefield 4“ ein sehr gutes Bild von Irishs Einstellung gegenüber Zivilisten und der Brutalität des Krieges bekommen, bleiben Ajax und seine Kameraden farblos. Nur einer sticht heraus, wird vom Feind umgedreht und avanciert zu einem der Hauptantagonisten – wer das ist, verraten wir hier natürlich nicht.

 

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