Company of Heroes 3 - Test / Review

Mit Echtzeit-Vielfalt zum Erfolg!

Test Video olaf.bleich getestet auf PC

Doppelte Weltkriegskampagne

"Company of Heroes 3" fährt gleich zwei Solokampagnen auf. Doch anstatt hier etwa einfach nur ein bestimmtes Szenario aus zwei Perspektiven zu beleuchten, bietet das Echtzeitstrategiespiel zwei sich stark voneinander unterscheidende Solo-Spielarten an. Die sogenannte "dynamische Kampagne" entführt euch nach Italien, wo ihr als Befehlshaber der Alliierten die US-amerikanischen und die britischen Einheiten zu Felde führt. Allerdings ist dieser Feldzug nicht linear, sondern erinnert in seiner Struktur stark an Creative Assemblys "Total War"-Serie. Das bedeutet: Der Spielablauf teilt sich hier in den rundenbasierten Taktikmodus und die traditionellen Echtzeitschlachten auf.

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Über die taktische Karte verschiebt ihr eure Bataillone, übernehmt feindliche Stellungen oder erobert Ortschaften zurück. Dabei müsst ihr längst nicht jede Mission selbst bestreiten, sondern habt auch die Möglichkeit, sie automatisch ablaufen zu lassen. Wir empfehlen, dies wirklich nur bei deutlicher Überlegenheit der eigenen Streitkräfte zu tun, damit es nicht zu Frustmomenten kommt. Die Möglichkeiten gestalten sich hier angenehm vielfältig: Beispielsweise rekrutiert ihr in eroberten Städten neue Truppen, aktiviert auf Flugfeldern Luftunterstützung oder könnt euch sogar mithilfe von vor der Küste liegenden Kreuzern Rückendeckung holen. Der Computergegner ist dabei keinesfalls zurückhaltend, sondern setzt immer wieder nach und erobert etwa ungeschützte Ortschaften zurück. Im Kampf gestählte Einheiten verdienen obendrein Veteranenpunkte dazu, und so schaltet ihr im Spielverlauf neue Unterstützungsoptionen und Fertigkeiten dafür frei.

Die Missionen selbst legen den Fokus stärker auf Infanteriekampf. Schwere Panzer dienen als Verstärkungstruppen, sind aber in den teils eng bebauten Karten nicht immer problemlos einsetzbar. Stattdessen müsst ihr Deckungsmöglichkeiten und auch Häuser sowie die Fähigkeiten eurer Verbände zu eurem Vorteil nutzen. Der Italienfeldzug gestaltet sich insgesamt sehr umfangreich und bietet ob der sich ständig verändernden Vorzeichen eine Menge Abwechslung.

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In der Nordafrika-Kampagne dagegen arbeitet ihr euch - wie für "Company of Heroes" typisch - durch eine acht Missionen umfassende Geschichte. Die Missionen sind dabei stark durch Ziele und auch das Szenario geprägt. In dem oft unwegsamen Wüstengelände sind Fahrzeuge deutlich wichtiger, während Infanterie-Einheiten eher als Verstärkung dienen. In der Geschichte stehen das Afrikakorps und dessen Schlachten im Mittelpunkt. Auch dieser Modus überzeugt mit einer etwas traditionelleren Herangehensweise an das Szenario. Beide Kampagnen führen gut in die jeweiligen Fraktionen ein und besitzen ausreichend Substanz, um gemeinsam 40 oder mehr Stunden darin zu versenken. Die ebenfalls erweiterten Multiplayer-Spielarten im Koop- und Versus-Modus sowie der Mod-Support waren zum Testzeitpunkt leider noch nicht spielbar.

Fazit

"Company of Heroes 3" nimmt die bewährte Rezeptur der Vorgänger und bohrt sie, zehn Jahre nach dem Erscheinen des letzten Teils, mächtig auf. Die Präsentation des Weltkriegsszenarios beeindruckt dank umfangreicher Zerstörungseffekte und einer wuchtigen Soundkulisse. Aber das Spiel ist kein Grafikblender, sondern besitzt auch ordentlich Umfang und vor allem strategische Tiefe. Wer hier Erfolg haben möchte, muss Truppentypen, Terrain und Gegner kennen und entsprechend zu seinem Vorteil einsetzen. Zahlenmässige Überlegenheit allein genügt hier nicht. Die zwei Kampagnen garantieren dank unterschiedlicher Gameplay-Ansätze und Szenarien viel Abwechslung und sind ebenso stimmungsvoll wie fordernd. Hinzu kommen Mehrspieler-Optionen in der Versus- und der Koop-Variante sowie Mod-Support, die dem Spiel (hoffentlich) ein langes Leben bescheren werden. "Company of Heroes 3" jedenfalls ist im noch jungen Jahr 2023 ein Pflichtkauf für Strategie-Fans!

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