Gamer-Keyboard Corsair K60 RGB Pro - Hardware-Test

Mechanisch aus Überzeugung

Hardware: Test Steffen Haubner

Hybrid oder mechanisch? Diese Glaubensfrage will der Peripherie-Hersteller Corsair beantworten. Die Lösung ist ein bezahlbares Keyboard, das nicht nur technisch, sondern auch optisch einiges hermacht. Wir haben die K60 RGB Pro, das heute in den Handel kommt, vorab getestet.

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Das nennt man wohl einen "Hingucker": Die K60 RGB Pro von Corsair ist erst auf den zweiten Blick eine Gaming-Tastatur für gehobene Ansprüche. Nach dem Anschliessen hat man zunächst den Eindruck, dass eine Art Ufo auf dem Schreibtisch gelandet ist. Jede einzelne Taste ist nämlich mit einer LED unterlegt. Das ermöglicht einige ziemlich abgefahrene Lichteffekte, die sich ganz nach Laune per Shortcut anwählen lassen. Mal rollt eine Farbwelle von links nach rechts über die Tastatur, mal herrscht jeweils eine bestimmte Farbe vor und sorgt für Stimmung. Am besten gefiel uns die reaktive Variante, die dafür sorgt, dass jeweils das direkte Umfeld der zuletzt angeschlagenen Tasten farbig erstrahlt. Zugegeben: Für ein konzentriertes Arbeiten ist das eher nichts. Aber beim Zocken macht die interaktive Lightshow schon Laune - und natürlich auch ziemlich was her. Und wenn die Leute schon das Innere ihres PCs per LED beleuchten, warum sollte die Tastatur dann in langweiligem Schwarz-Weiss daherkommen?

Kupfer statt Kunststoff: Die Tasten als Knackpunkt

Das Herzstück, oder besser gesagt die Herzstücke, der Corsair K60 RGB Pro sind die mechanischen Cherry-Viola-Tastenschalter. Das Gehäuseoberteil ist transparent, was die oben erwähnten RGB-Farborgien ermöglicht. Interessant ist aber vor allem der technische Unterbau. Im Preissegment unter 100 CHF findet man nämlich normalerweise nur Hybridlösungen. Bei solchen halbmechanischen Keyboards befinden sich unterhalb der Tasten kleine Kunststoff- oder Silikon-Pads, sogenannte "Rubberdomes", durch die eine angeschlagene Taste wieder nach oben gedrückt wird. In mechanischen Tastaturen wird diese Arbeit durch Spiralfedern erledigt, was einen komplexeren Aufbau und damit natürlich auch einen höheren Preis zur Folge hat.

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Einen Kompromiss fanden die Tastentüftler in einer technischen Neuentwicklung, nämlich einem V-förmigen Kontakt-Switch aus Bronze, der es möglich macht, mit deutlich geringerem Aufwand vollmechanische Tastaturen herzustellen. Für Stabilität sorgen acht Führungsschienen auf der Innenseite. Der Schaltpunkt liegt bei 2, der gesamte Schaltweg bei 4 mm. Das alles resultiert in einem sehr präzisen Anschlagsverhalten und einer schnellen Rückstellung der Tasten. Das System ist zudem selbstreinigend und ermöglicht es dem Nutzer dank eines denkbar einfachen Aufbaus ohne Lötstellen, die Tasten praktisch mit nur einem Handgriff zu entnehmen und wieder einzusetzen ("Hot Swapping"). Der Stössel wurde nach Industriestandard hergestellt, sodass ihr im Prinzip jede Tastenkappe mit Kreuzaufnahme in die Tastatur einsetzen könnt.

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