Crysis 2

Bam. Boom. Bang – aber mit Stil und Köpfchen

Test Benjamin Kratsch getestet auf PC

Sie begeistern uns, die "Call of Dutys" dieser Welt. Diese Michael Bays der Spiele-Branche. Diese Dinosaurier der Inszenierung. Doch warum müssen es immer und immer wieder diese Schlauchlevels sein? Warum dürfen wir nicht taktisch denken, sondern werden zur Hirn-aus-Feuer-frei-Action gezwungen? "Crysis 2" räumt damit auf und bietet Bay`eske Inszenierung in sehr grossen Arealen New Yorks, die frei begehbar sind und das Wort Schlauch nicht mal nach einer Apokalypse in den Mund nehmen würden.

Los geht’s in einem New York, das sich im Jahr 2021 gewaltig verändert hat. Vorbei sind die Zeiten, in denen Tourimassen sich auf der kleinen Aussichtsplattform des Empire State Buildings tummeln, Frauen bei Victoria Secret und Männer im Stadion der New York Knicks glückselig werden. Der Big Apple ist kollabiert, vor uns erstrecken sich kilometerweit Trümmer, Türme sind eingestürzt und graben sich tief in die Erde. Im Madison Square Park lassen sich vereinzelt die Ruinen berühmter Gebäude wie dem Flatiron Building erkennen. Wasserrohre sind gebrochen und ergiessen sich herrlich atmosphärisch über den zerstörten Kopf der Freiheitsstatue, die hier offensichtlich durch eine Flutwelle hergespült wurde. In dem ganzen Durcheinander bilden Busse Brücken und sogar Schiffswracks tummeln sich in Manhattan. Das öffnet das Leveldesign enorm, lädt zum Erkunden ein und gibt einem das schöne Gefühl ständig neue Pfade zu entdecken.

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Moooment – alles auf Anfang

Aber zunächst startet "Crysis 2" recht beschaulich. Protagonist Alcatraz döst vor sich hin, während er mit seinen Jungs, dem 1st Recon Marine Squad in den Hafen von New York eingeschifft wird. Die Laune an Bord des U-Boots ist gut. Die Jungs sollen eine Virenepidemie bekämpfen und machen sich darüber lustig: "Warum schicken die keine Hornbrillen-Träger mit Harvard-Abschluss?", beschwert sich der eine. "Das ist kein Job für echte Marines", meint der andere. "Kommt E.T. auch?" witzelt der Dritte.

Doch dann das: Eine Explosion erschüttert das Boot, die meterdicken Stahlwände drücken nach Innen. Wassereinbruch, roter Alarm. Wir übernehmen, steuern Protagonist Alcatraz durch die engen Gänge, werden immer wieder vom Wasser nach Hinten geworfen.  Alcatraz schaut sich um und wir staunen: Was die Frankfurter Entwickler Crytek hier aus der Playstation 3 rausholen ist der absolute Wahnsinn. Messerscharfe Texturen, extrem echt sprudelndes Wasser, starke Mimik und Gestik der Marines. Alcatraz öffnet die Luke, springt ins Wasser und erlebt das kalte Grauen. Ein Jäger der Seph-Luftflotte steuert genau auf sein Team zu, schickt eine Reihe Plasmageschosse auf die Reise und durchlöchert seine wehrlosen Kameraden im Hudson River.

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