Cyberpunk: Edgerunners - Special

Die von "Cyberpunk 2077" inspirierte Anime-Serie ist ab sofort auf Netflix abrufbar

Artikel Video Steffen Haubner

Manchmal lohnt es sich, auf Zeit zu spielen. Anfangs für viele eine herbe Enttäuschung, spielt sich "Cyberpunk 2077" inzwischen weitgehend flüssig. Sukzessiv wurden die meisten fiesen Bugs ausgemerzt, Ladezeiten verkürzt und die Population von Night City vergrössert. Herausragende Technik wird aber vermutlich nie das Aushängeschild von CD Projekt RED werden. Muss sie aber auch nicht, denn die Polen punkten in zwei Bereichen, die bereits einen gewissen Witcher zu Weltruhm verholfen haben: Atmosphäre und die Fähigkeit, überzeugende Geschichten zu erzählen, die einen einige Defizite verschmerzen lassen. Night City ist einfach ein fantastischer Ort mit düsterem Flair, und die vielen Handlungsfäden im "Cyberpunk"-Universum halten einen nächtelang bei der Stange.

Was läge da näher, als den Ort des Geschehens zum Schauplatz einer Serie zu machen? Genau das macht "Cyberpunk: Edgerunners", das gerade auf Netflix gestartet ist. Die rasante zehnteilige Anime-Reihe erzählt die Geschichte von David Martinez, einem Aussenseiter, der nach einer Reihe harter Niederlagen und tragischer Verluste zum Gegenangriff übergeht, um sich in einer gnadenlosen und feindseligen Zukunftswelt zu behaupten. Selbstredend spielen dabei Technik und Körpermodifikationen eine zentrale Rolle. Als ihm das Schicksal in einem Moment, in dem er nichts mehr zu verlieren hat, eine mächtige Modifikation in die Hände spielt, beschliesst er, ein sogenannter Edgerunner zu werden - einer jener Söldner, die auch als Cyberpunks bekannt sind.

This fire is out of control ...

Screenshot

In Kooperation mit CD Projekt RED übernahm die japanische Animationsfirma Studio Trigger den Job, Night City samt seinen Bewohnern für den Bildschirm neu zu erschaffen. Nach einer Story des polnischen Comic- und Drehbuchautors Bartosz Sztybor, der seine Handschrift auch schon im "Witcher"-Universum hinterlassen hat, entstand unter der Regie von Hiroyuki Imaishi ("Gurren Lagann", "Kill la Kill", "Promare") ein animierter Cyberthriller, der auch ohne das dahinterstehende Game ganz ausgezeichnet funktioniert. Das liegt nicht zuletzt an dem durch die Bank überzeugenden Personal, darunter Chef-Charakterdesigner und Animationsdirektor Yô Yoshinari ("Little Witch Academia", "BNA: Brand New Animal") sowie die Drehbuch-Autoren Masahiko Ôtsuka ("Star Wars: Visions 'The Elder'") und Yoshiki Usa ("Gridman Universe"). Der Soundtrack von Akira Yamaoka ("Silent Hill") scheint die ohnehin ziemlich kurzatmige Handlung zusätzlich voranzutreiben. Ein echter Kracher ist der Titelsong, hinter dem sich das grandios überarbeitete "This Fffire" von Franz Ferdinand verbirgt.

Kommentare

Cyberpunk 2077 Artikel