Cyberpunk 2077 - Interview/Feature

Unter vier Augen mit Senior-Questdesigner Philipp Weber

Interview Sönke Siemens

Arbeitest du denn schon an weiterem Content? Dein Leveldesign-Kollege Miles Tost etwa meinte, dass es Erweiterungen geben soll, die von der Grösse auf jeden Fall auf Augenhöhe mit denen für "The Witcher 3" sind.

Ohne viel sagen zu können: Ja, das ist etwas, das wir schon vorbereiten. Aber was genau ich mache, darf ich noch nicht verraten.

Was würdest du einem leidenschaftlichen Gamer, der selber gern Questdesigner werden möchte, raten? Was sind gute Ansätze, um es dahin zu schaffen, wo du jetzt bist?

Ich finde es ganz wichtig, einfach Quests zu machen. Sprich für sich selbst herauszufinden, wie das geht. Ich habe beispielsweise Modding gemacht und dann aktiv geguckt, welche Spiele es gibt, die Werkzeuge veröffentlicht haben, die auch die Entwickler nutzen. Bei CD Projekt RED ist das so, und auch Bethesda bietet solche Tools für Spiele wie "The Elder Scrolls" oder "Fallout" an. Natürlich kann man sich auch eine Engine wie beispielsweise die Unreal Engine angucken. Oder Software wie "RPG Maker", die es auf Steam gibt.

Die Hauptsache ist einfach, dass derjenige etwas macht. Man muss nicht nur Geschichten schreiben, sondern von vornherein lernen, interaktive Geschichten umzusetzen. Genau das ermöglicht später ein ganz anderes Denken. Ich kümmere mich für unser Quest-Team zum Beispiel auch um das Einstellen neuer Mitarbeiter, und genau das sage ich dann immer unseren Bewerbern. Aus diesem Grund spiele ich auch immer ganz viele Testmods, die Leute machen, um Questdesigner zu werden. Schon da merkt man, welche Personen Übung darin haben, nicht lineare Geschichten zu erzählen, und für welche eine Geschichte einfach nur von A nach Z gehen muss.

Deutschsprachige Universitäten bieten ja mittlerweile viele Gamedesign-Studienplätze an. Aber ich finde, es ist immer noch wichtig - auch für Teilnehmer solcher Studiengänge - zu versuchen, sich daheim hinzusetzen, den Umgang mit den Tools zu lernen und einfach mal zu gucken, was dabei herauskommt. Durch die vielen Tutorials auf YouTube ist das heutzutage auch gar nicht mehr so schwierig wie früher.

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