Mega-Prolog mit überraschender Wendung
Im Anschluss an die kurze Einführung macht "Cyberpunk" einen grösseren Zeitsprung. Sechs Monate arbeiten V und Jackie bereits zusammen, haben andere Gangs bestohlen, illegale Geldübergaben organisiert oder die Reichen beklaut, damit die Portokasse möglichst prall gefüllt bleibt. Mit grossen Schritten nähern sich die beiden ihrem Ziel: der Zugangsberechtigung zur Afterlife-Bar. Dort ist jeder Drink nach einer jener verstorbenen Legenden benannt, und die grössten Auftraggeber, die sogenannten Fixer, suchen nach Erfüllungsgehilfen für die ganz dicken Jobs. Die Story an sich kommt dabei eher langsam in Fahrt. Konkret geht es um eine ziemlich riskante Aktion, die den gut fünfstündigen (!) Prolog abschliesst. Dabei soll ein geheimer Neurochip aus dem Besitz des mächtigen japanischen Arasaka-Konzerns geraubt werden.
Um was es dabei genau geht, möchten wir euch natürlich nicht verraten. Der Chip allerdings landet letztlich in Vs Kopf und verstrickt den Helden in einen scheinbar ausweglosen Kampf um Leben und Tod. Ab etwa diesem Zeitpunkt tritt erstmals der von Keanu Reeves verkörperte (und im Original gesprochene) Johnny Silverhand in Erscheinung. Auch über den selbstgerechten Rockmusiker, der anscheinend nichts Besseres zu tun hat als zu saufen, Drogen zu schlucken und Groupies, in seinen Worten, den Verstand rauszuvögeln, möchten wir nicht zu viel verraten. Die anfangs nicht unbedingt sympathische Figur, die ständig alles besser weiss und V vorschreiben will, was sie zu tun und zu lassen hat, ist jedoch auch gerade deswegen so spannend. Später ergeben sich zudem teils unerwartet tiefgründige Gespräche mit ihm, die euch gegebenenfalls sogar dazu ermuntern könnten, mit der oft verbal-vulgären Dreckschleuder Freundschaft zu schliessen. Eines jedoch sei mehr als nur angedeutet: Im Spiel kann nur V Johnny sehen und mit ihm sprechen ...
