Dragon Age: Inquisition

Wenn ein Spiel das Prädikat Episch verdient hat, dann dieses

Artikel Alain Jollat

Ein unerfreuliches Erwachen

Als einziger Überlebender der grossen Explosion werden wir von der Inquisition gefangen genommen. Und schnell scheint für die Umstehenden klar, dass wir schuld an dem Schlammassel sind. Denn unsere seltsam grün leuchtende linke Hand scheint irgendwie mit dem Riss zwischen den Dimensionen verknüpft zu sein. Jedes Mal, wenn der Riss sich weitet und neue Monster ausspuckt, leuchtet die Hand auf und lässt uns unter Schmerzen einknicken. Können wir irgendwie mit dem Riss interagieren? Ihn vielleicht sogar schliessen? Auf den Versuch müssen wir es wohl ankommen lassen, denn uns blüht ohnehin das Todesurteil. Die Meinungen diesbezüglich scheinen gemacht.

Es steht uns frei, uns gegenüber von Cassandra Pentaghast – eine Sucherin der Wahrheit und jene Person, die uns nach unserer Gefangennahme verhört – entweder kooperativ zu zeigen und ihr zu versichern, dass wir helfen wollen, wo immer wir können. Oder auch nicht, jedoch müssen wir auch erkennen, dass uns der Riss vermutlich das Leben kostet, wenn wir tatenlos seinem Wachstum zuschauen. Daher gehen wir einstweilen mit. Entweder freiwillig oder nicht.

Glaubwürdige Charaktere

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Cassandra ist nur die erste von vielen Begegnungen, die euch auf die eine oder andere Weise in Erinnerung bleiben. Man wird euch mit offener Ablehnung begegnen, über euch herziehen, als wärt ihr nicht in Sicht- und Hörweite. Und man wird euch als Helden feiern, voller Respekt vor euch niederknien und auf eure Taten und eure Worte vertrauen.

Jeder Charakter, jeder eurer Mitstreiter hat eine eigene Geschichte. Cassandra beispielsweise zweifelt an sich selbst. Die Schuld am Tod all der Tausenden Magier und Templer lastet auf ihren Schultern und ihr Glaube mag das Gewicht nicht zu lindern. Wie verhaltet ihr euch? Hätte sie es wirklich verhindern können? Gebt ihr der Sucherin neue Hoffnung, stärkt sie in ihrem Glauben?

Und wie verhaltet ihr euch gegenüber dem elfischen Abtrünnigen Solas? Es war nie Mitglied des magischen Zirkels. Er hat sich im Umgang mit der Magie selber geschult. Und er kann laut eigenen Aussagen den Schleier durchbrechen und durch das Nichts wandern. Durch das gleiche Nichts, aus dem durch die Risse Dämonen auf die Welt brechen und Tod und Verderben bringen. Er hat sich sogar mit Geisterwesen angefreundet. Kann und darf man das überhaupt? Ist er trotz fehlender Schulung des Zirkels der Magi stark genug, den verführerischen Versprechen der Dämonen zu widerstehen? Könnte er vielleicht besessen sein und damit eine Gefahr für euch darstellen?

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Jeder eurer möglichen Gefährten hat sein eigenes Kreuz, das er oder sie zu tragen hat. Und wie auch schon in den Vorgängern werden unter Umständen eure Taten und eure Ansichten sich mit denen der Gefährten decken oder nicht. Sympathie und Antipathie liegen stellenweise nah nebeneinander.

So wurde ich beispielsweise von einem Gefährten angeschnauzt, weil ich ihr zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe. Sie fühlte sich nicht willkommen. Was nun? Entschuldigen? Schliesslich gab es ziemlich viel zu tun und da blieb kaum Zeit für das Gespräch. Andererseits hatte ich mich während all den Abenteuern mit anderen Gefährten durchaus sehr oft unterhalten… Aber habe ich überhaupt Bock auf solche Meckerlieschen oder wäre es vielleicht nicht doch eine Entlastung, sie ganz aus der Inquisition zu werfen?

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