Das Innere nach aussen gekehrt
BioWare versteht es wie kaum ein anderes Unternehmen, wie man bei einem Spieler Emotionen wecken kann. Die folgenden beiden Abschnitte bis zum Fazit enthalten leichte Spoiler und sollten gegebenenfalls übersprungen werden.
Es gab – und damit spreche ich wieder aus meiner ganz persönlichen Erfahrung – Momente im Spiel, als mein Held – als ich – gezweifelt habe. Ich hatte gekämpft und Dämonen bezwungen. Ich habe Allianzen geschmiedet und Verbündete gefunden. Und doch war es nicht genug. In dieser Zeit voller Zweifel genügte ein kleines Lied, ein simpler Gesang über die Morgendämmerung, die jeder noch so dunklen Nacht folgt, meine Zweifel zu beseitigen. Gesungen von einer Kirchenangehörigen, der ich meine Zweifel gebeichtet habe – und getragen von all jenen, die mir Mut machen wollen. All jenen, die mit mir kämpfen – und all jenen, denen ich Hoffnung schenke, die zu mir aufsahen, mir ihr Leben anvertrauen und die von mir erwarten, sie zu führen.
Und ja, auch die Romanzen sind dieses Mal wieder Teil des Spiels. Wobei Romanze vielleicht das falsche Wort ist, denn es geht eigentlich um die Liebe. Liebe hat in Zeiten einer bevorstehenden Apokalypse viele Gesichter und viele Formen. Liebe kann aus Bewunderung heraus entstehen. Oder aus dem Bedürfnis nach und dem Finden von Geborgenheit und Sicherheit. Es geht nicht um die schnelle Nummer oder die Jagd nach einer weiteren Trophäe. Es geht um verwirrte Gefühle in einer Welt, die in ihren Grundfesten erschüttert wurde und in der man sich nach einem kleinen Lichtblick sehnt, nach einem Seelenverwandten, mit dem man die ganze Katastrophe durchstehen kann.