Dungeons & Dragons: Dark Alliance - Test / Review

Action-RPG für zwischendurch

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Die Liste an Spielen mit offizieller "Dungeons & Dragons"-Lizenz ist lang. Die wirklich guten Umsetzungen wie die legendären Interplay-Titel haben allerdings überwiegend gut 20 Jahre auf dem Buckel. Neuer Stoff ist nun wieder vermehrt im Kommen, da "D&D"-Rechteinhaber Wizards of the Coast offenbar erneut auf den Geschmack gekommen ist. Mit "Dark Alliance" veröffentlicht der US-Publisher eine Art Neuinterpretation des 2001 erschienenen Action-RPGs "Baldur's Gate: Dark Alliance". Wir haben uns mit allen vier Helden in die Schlacht gestürzt und verraten euch, ob ihr getrost zuschlagen könnt oder besser die Finger vom Spiel lassen solltet.

Icewind Dale ist in Gefahr! Niemand scheint das drohende Unheil, das von einem mysteriösen Kristall ausgeht, eindämmen zu können. Doch vier Recken machen sich auf den Weg, die Welt doch noch vor dem Untergang zu retten. Diese grob beschriebene Ausgangslage in "Dungeons & Dragons: Dark Alliance" kommt euch irgendwie vertraut vor? Vielleicht auch Drizzt Do'Urden, ein Waldläufer der Drow, den ihr genauso durchs Abenteuer steuern könnt wie die Bogenschützin Cattie-brie, den Schildzwerg Bruenor oder den Berserker Wulfgar? Kein Wunder, denn obwohl es sich beim Action-Rollenspiel des kanadischen Studios Tuque Games nicht wirklich um ein Remake des 2001 veröffentlichten Hack-&-Slay-Hits "Baldur's Gate: Dark Alliance" handelt, gibt es doch einige Parallelen. Doch was dürft ihr eigentlich von diesem neuen "Dark Alliance" und einem bislang nie nennenswert in Erscheinung getretenen Spiele-Entwickler aus Kanada erwarten? In diesem Artikel verraten wir es euch.

Vier Helden sollt ihr sein

In "Dungeons & Dragons: Dark Alliance" steht es euch von Beginn an frei, ob ihr die Action lieber allein oder im Kooperativmodus für bis zu vier Spielern erleben möchtet. In beiden Fällen bestimmt ihr zunächst euren Charakter, wobei ihr keinen eigenen im Editor erstellt, sondern aus vier vordefinierten Helden auswählt. Da wäre etwa der Drow Drizzt, der als einzige Figur mit identischem Namen auch in "Baldur's Gate: Dark Alliance" enthalten war. Er ist ein Waldläufer und ein ziemlich flinker Kämpfer. Noch schneller als er ist nur die menschliche Bogenschützin Cattie-brie, die ihre Gegner mit akrobatischen Faustschlägen und Tritten attackiert und aus der Ferne Pfeile in sie jagt. Deutlich kräftiger, aber auch langsamer sind die beiden anderen Figuren, der Schildzwerg Bruenor und der hünenhafte Hammerschwinger Wulfgar, der abseits der Blitze mühelos als Bruder von Thor durchgehen würde.

Screenshot
Dungeons & Dragons: Dark Alliance

Die vier Helden unterscheiden sich optisch und spielerisch also recht deutlich voneinander, was auch für ihre magischen Fähigkeiten gilt. Cattie-brie lässt beispielsweise Wurzelwerk aus dem Boden aufsteigen, um sämtliche Feinde in mittlerer Entfernung damit kurzzeitig festzusetzen. Sie kann zudem eine Heilzone einrichten, die selbst inmitten eines Feindpulks verlorene Trefferpunke rasch wiederherstellt. Drizzt wiederum ist es möglich, sich als Assassine zeitweise unsichtbar zu machen und somit unbemerkt an Gegner heranzuschleichen oder sogar mitten im Kampf zu verschwinden und einem Widersacher in den ungeschützten Rücken zu fallen. Obendrauf kommt jeweils eine ultimative Fähigkeit, deren Energieleiste ihr zunächst durch erfolgreiche Angriffe aufladen müsst. Dann überlädt Cattie-brie ihre Pfeile etwa mit magischer Energie, während Drizzt seinen magischen Panther auf die Gegner loslässt. Anders als in den meisten anderen Fantasy-RPGs benötigt ihr in "Dark Alliance" generell kein Mana, um die beispielhaft genannten normalen Magie-Skills zu nutzen. Lediglich eine Cooldown-Zeit beziehungsweise die erforderliche Aufladung der Ultimate-Leiste sorgt dafür, dass ihr sie nicht alle Nase lang zünden könnt. Die Zeitspanne bis zur Abkühlung ist tatsächlich relativ lang, kann im Rahmen des Charaktersystems aber später durch Bonuseigenschaften von Ausrüstungsteilen oder durch Perks im Skilltree reduziert werden.

Perks im Skilltree beschreibt den Fähigkeitenbaum übrigens vollständig - auch wenn wir stärker ins Detail gehen könnten. Die aktiven Fähigkeiten der vier Helden sind von Beginn an freigeschaltet. Es kommen durch verdiente Lernpunkte also keine weiteren hinzu, mit Ausnahme der passiven Perks, mit denen ihr zum Beispiel euren körperlichen Schaden oder den allgemeinen Widerstand erhöht, oder der ebenfalls überwiegend in den einzelnen Missionen verdienten Attributpunkte, mit denen ihr Stärke, Kondition etc. steigert. Verbesserungen sind aber auch über die Ausrüstung möglich, einerseits durch neue, bessere Waffen, Rüstungen oder Accessoires wie Ringe, die in verschiedenen Seltenheitsstufen eingeteilt sind. Zum anderen könnt ihr diese bei der Schmied-Händler-Kombination in eurem Lager mit gesammelten Kristallen und erworbenem Gold bis zu drei Mal aufwerten. Das System ist also recht begrenzt und bietet bei Weitem nicht die Vielfalt anderer Action-Adventures wie beispielsweise die zunehmend RPG-lastige "Assassin's Creed"-Reihe. Austoben könnt ihr euch also nur begrenzt, obgleich es neben den spielmechanischen Verbesserungen verschiedene rein kosmetische Individualisierungsoptionen bei der Ausrüstung gibt.

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