The Dark Pictures Anthology: House of Ashes - Vorschau / Preview

Der Tod lauert unter der Erde

Vorschau Video Franziska Behner

Motion-Capturing

Eine Besonderheit von "The Dark Pictures" ist die aufwendige Produktion. Mithilfe echter Schauspieler, in diesem Teil beispielsweise Ashley Tisdale, werden Mimik und Gestik möglichst genau dargestellt. So bekommen romantische Momente deutlich mehr Romantik, und tragische Momente können noch mehr Herzschmerz verursachen. Zumindest meistens, denn es gab vor allem in den letzten Teilen hin und wieder kleine Aussetzer. In unserer Anspielsession ist uns das nicht so stark aufgefallen. Vor allem die intensiven Momente konnten wir regelrecht im Herzen spüren.

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Im Vergleich zu "Man of Medan" bewegen sich die Figuren deutlich natürlicher, und auch die Kameraperspektive hat sich stark verbessert. So klebt sie nicht permanent in unmöglichen Winkeln, sondern bietet mehr Raum für Entdeckungen. Das kann natürlich daran liegen, dass ihr in der ersten Stunde auch grosse Räume zu entdecken habt. Lediglich ein paar Mal drehte sich bei unserer Testsession die Kamera ungelenk, etwa wenn wir einem Gegenstand etwas zu nahe kamen.

Solche kleineren Aussetzer fallen hin und wieder auf: So lauft ihr mit Rachel aka Ashley Tisdale eine Treppe starr hinauf, ohne sie lenken zu können. Ihre Deckung lässt sie dabei komplett fallen und nimmt sie nach dem Erklimmen der letzten Stufe direkt wieder auf. Das sieht nicht nur ein wenig lustig aus, es ist auch ziemlich unlogisch. Solange sich diese kleinen Problemchen im Rahmen halten, ist es schade, aber verschmerzbar. Allerdings sollten sich solche Auffälligkeiten nicht häufen, um die Immersion nicht übermässig zu stören.

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Die englische Sprachausgabe wirkt authentisch und ist selbst bei genuschelten Phrasen dank deutschen Untertiteln einfach zu verstehen. Wie schon im Vorgänger bekommt ihr bei "House of Ashes" die Möglichkeit, in verschiedenen Spielmodi durch den spielbaren Horrorfilm zu gehen. Ihr könnt es allein versuchen und alle Charaktere übernehmen oder im Online-Koop abwechselnd oder mit bis zu fünf Freunden gemeinsam auf der Couch sitzen. Letzteres wird als Filmabend bezeichnet und benötigt nur einen Controller: Das Spiel fordert euch auf, ihn an festgelegten Punkten der Handlung weiterzugeben. So sind alle regelmässig einbezogen - zumindest, bis ihr Charakter das Zeitliche segnet.

Ausblick

Wir haben die erste Stunde mit "House of Ashes" sehr genossen. Die Geschichte nimmt ziemlich schnell an Fahrt auf, und zu Beginn stellen sich noch viele Fragen. Doch lange Zeit zum Grübeln hat man nicht: Schlag auf Schlag passieren grausame Dinge, und wir waren blitzschnell völlig im Kosmos des Spiels gefangen. Die permanente Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen, macht jedes Gespräch aufregend - selbst wenn es sich um einfache Flirtversuche handelt. Bisher fällt uns wenig auf, was wirklich negativ aufstösst: Stellenweise könnten Elemente schärfer und die Steuerung genauer sein, aber auf all das kommt es im Kern gar nicht an. Die Stärke des Spiels liegt in seinen Entscheidungsmöglichkeiten und der permanenten Angst, einen gerade kennen gelernten Charakter wieder zu verlieren. Wenn ihr auf Horrorfilme steht und die Handlung dort schon immer selbst mitbestimmen wolltet, seid ihr bei "House of Ashes" genau richtig.

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