Dark Souls 2

Hands-On-Test: Im Land der 1000 Tode

Vorschau Benjamin Kratsch

Warten, analysieren, Schwächen erkennen – dann erst zustechen


Wer „Dark Souls“ kennt wird sich schnell zu Hause fühlen. Wer hingegen zum ersten Mal zu dieser Serie greift, der wird lange brauchen um sich umzugewöhnen. Ein paar Schwertpirouetten hier, ein paar Köpfe rollen lassen da wie in „Skyrim“ oder „The Witcher 3“, das gibt’s hier nicht. Der erste eifernde Leichnam torkelt, als ich ihm mit dem Schwertknauf zunächst einen leichten, dann einen schweren Hieb verpasse. Seinen eigenen Schlägen muss ich gleichzeitig durch Rück­ und Seitwärtsrollen ausweichen, ein Schild zur Verteidigung nenne ich noch nicht mein Eigen. Der Kampf zehrt an meiner noch geringen Ausdauer. Immer wieder muss ich pausieren, meinen Schlagarm senken, um neue Kraft zu tanken und erneut auszuholen. Die Verteidigung meines Opponenten zu durchbrechen ist nicht einfach. Schlage ich nicht im richtigen Moment zu, bringt mich der Abprall aus der Fassung, lässt mich wanken – und macht mich angreifbar. Doch ich schlage mich wacker, komme immer wieder auf die Füsse, wenn auch langsamer, als es manchmal vonnöten wäre. Als sein von Maden zerfressener Körper fällt, durchströmen die Reste seiner Seele meine Adern. Seelen, das ist hier die Währung um sich den Hauch einer Chance gegen die wohl härtesten Gegner der Videospielgeschichte zu erkaufen.

Die Fackel: Flammen der Hoffnung


Einst sagte mir jemand, das Feuer sei mein bester Freund in der Dunkelheit. Wahre Worte und eines der wichtigsten neuen Features in „Dark Souls 2“: Generell steht immer die Entscheidung zwischen Defensive und Offensive an. Führe ich das Breitschwert mit beiden Händen, kann ich präziser und härter zuschlagen – kann aber nicht gleichzeitig ein Schild nutzen, das eigentlich überlebenswichtig ist, da selbst die Skelettsoldaten im Tal der Riesen, einem der ersten Gebiete, schon recht ordentlich austeilen. Doch die Gemäuer und Dungeons sind dunkel und in der Finsternis lauert immer Gefahr. Manchmal kann ich sie erahnen, kann ein Grunzen und Schlurfen orten und direkt reagieren. Doch was ist mit Fallen? Was ist mit Abgründen, die plötzlich aus dem Nichts auftauchen und gerne mal von Nebelbänken verschleiert werden. Eine Fackel ist dann sehr praktisch, sie belegt allerdings bei meinem Charakter dann die Schild-Hand. Ein gut oder schlecht, richtige oder falsche Entscheidung gibt es in „Dark Souls 2“ nicht. Du musst deinen Spielstil finden. Ich fühle mich mit der Fackel sicherer, kann besser planen, den dämonischen Ritter mit der fiesen Stachelrüstung in den Katakomben besser studieren und so herausfinden, wann er mir ein Zeitfenster lässt um zu kontern. Andere Kollegen wiederum spielen mit zwei Schwertern oder setzen auf Magie. Oder auf das Breitschwert, geführt mit beiden Händen. Alles hat seine Vor- und Nachteile.

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