Dark Souls 2

Hands-On-Test: Im Land der 1000 Tode

Vorschau Benjamin Kratsch

„Dark Souls 2“ im Mega-Hands-On. Im Land der 1000 Tode, da möchtest du dich nicht erwachen. Denn im Land der 1000 Tode, da gibt es nichts zu lachen. Games.ch reitet aus nach Drangleic, dem düsteren und brutalen Reich von FromSoftware. Einer japanischen Schmiede, die kein Pardon kennt, „wohl irgendwann mal von leicht verdienten Erfahrungspunkten gehört hat“ wie es Global Producer Takeshi Miyazoe mit breitem Grinsen im Interview erklärt. Einen Tag lang habe ich mich in einem Schloss und der Residenz Queen Victorias durch die Gefahren der Dunkelheit und des Lichts geschlagen – und dabei mein Breitschwert lieben gelernt. „Dark Souls 2“ – grosser Hands-On-Test.

Im Land der 1000 Tode, da möchtest du nicht erwachen. Denn im Land der 1000 Tode, da gibt es nichts zu lachen. Das Leben ist dort schwer, fürchten wirst du dich dort sehr. Denn bei deinen 1000 Schritten, wirst du um Gnade bitten. Wirst flehen und auf Knien kriechen – doch FromSoftware ist das scheiss egal.

Dieses japanische Studio ist aus einem Holz geschnitzt, das es heute eigentlich gar nicht mehr gibt. Heute, in einer Zeit wo Gamer stets auf dieses wohlige Ploppen warten– auf Achievements und Trophäen, die jeden Pups belohnen. „Hey, du hast gerade gelernt eine Waffe zu halten – hier ist ein Erfolg“. „Oh toll, du hast gelernt eine Tür zu öffnen ohne dagegen zu laufen – hier ist ein Erfolg“. Ganz anders in „Dark Souls 2“, das sich nicht darum schert dir Erfolgserlebnisse zu schenken. Jeder Schritt ist hier ein bisschen Arbeit oder sagen wir: Verdammt viel Arbeit. Es ist Kreativität gefragt und Geschick, Entdeckergeist und Mut. Das beginnt schon im Startterritorium, wo „Dark Souls“-Jungfern eigentlich in Tutorials lernen sollen, wie das Item-Management funktioniert. Und das Kampfsystem. Und was diese lustigen Ringe so tun, in die wir eine von zehn Gottheiten eingravieren können. Allerdings verstecken die sich in den Nebeln, wirken wenig einladend und dürften nur von den wenigsten entdeckt werden. So ein Schild „Hier bitte entlang, wenn Sie ein Noob sind“ wäre natürlich nett gewesen, hätte aber nicht so ganz zu FromSoftware gepasst.

Ein bisschen weniger mysteriös, ein bisschen strukturierter


Generell fühlt sich „Dark Souls 2“ schon ein bisschen strukturierter an als sein Vorgänger. Erinnerst du dich noch wie du stundenlang durch diese nasskalte Gefängniszelle geirrt bist? Nicht wusstest wer du bist, was du hier tust und warum diese faulenden Leiber auf zwei Beinen ständig ihren Kopf an die Gitterstäbe schlagen? Ganz so bizarr ist dieses Spiel nicht. Vielmehr treffe ich direkt zu Beginn auf vier ältere Damen, die in einem runzligen, Hobbit-ähnlichen Häuschen Tee schlürfen und uns Fragen stellen. Wie heissen Sie denn? Was für ein Geschlecht haben Sie denn?

Und zu welcher Klasse fühlen Sie sich denn berufen? Auf das Siezen stehen die Japaner. Auch wenn du stirbst, wirst du höfflich darauf hingewiesen gerade dein Leben ausgehaucht zu haben. Ist vermutlich japanische Gastfreundschaft. Die Damen jedenfalls führen in die Charaktererstellung ein und lassen mich zwischen Krieger, Ritter, Schwertkämpfer, Bandit, Kleriker, Zauberer, Erkunder und Bettler wählen. Der Bettler ist für die ganz Harten, der trägt nämlich nur einen Laken. Das ist nichts für mich, ohne Rüstung fühlt sich so ein Ritter ja nicht richtig angezogen. Ich schwanke zwischen dem Schwertkämpfer, der mit zwei Kurzschwertern hantiert und entscheide mich letztlich doch für die sicherste Wahl: Den Ritter, dank Breitschwert macht der am meisten  Schaden. Das ist eine deutliche Verbesserung zum ersten „Dark Souls“, indem wir mit einem halb kaputten Schwertknauf abgefertigt in die Finsternis geschickt wurden.

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