Das Spielejahr 2025 hat noch kaum begonnen, und schon legt Red Hook Studios mit je einer kostenlosen und kostenpflichtigen Erweiterung für ihren Indie-Liebling "Darkest Dungeon II" stark los. Der kostenpflichtige DLC "Inhuman Bondage" bringt den gestaltwandelnden Helden, den Unhold, aus dem ersten Spiel zurück und entführt euch in düstere Katakomben. Ein neues Gebiet, das ihr auf euren Reisen in der Kampagne antreffen könnt.
Weitaus umfangreicher ist das für alle Besitzer des Grundspiels kostenlose Kingdoms-Update. Hier stellt Red Hook Studios die bekannte Spielformel komplett auf den Kopf und verwandelt das eigentlich recht lineare Roguelike in eine grosse Kampagne, in der ihr eine ganze Horde an Helden sowie verschiedene Stützpunkte verwaltet und versucht, einem düsteren Plot auf die Schliche zu kommen.
Ein alter Bekannter ist zurück
Der kostenpflichtige DLC "Inhuman Bondage" bringt einen Fan-Liebling aus dem ersten Teil zurück. Der Unhold ist ein Allrounder, der sich nahtlos in die bestehende Riege an Helden einfügt. Um jedoch sein volles Potenzial auszuschöpfen, müsst ihr, wie schon bei den Helden des Grundspiels, zuerst etwas über seine Herkunftsgeschichte erfahren. Nur wenn ihr im Rahmen eurer Kampagne mit dem Unhold passende Schreine besucht, erfahrt ihr von dem Biest, das unter der menschlichen Maske verborgen liegt. Danach kann der Unhold auf Knopfdruck in seine Biestform wechseln. Das stresst zwar eure Verbündeten (insbesondere solche mit religiösem Hintergrund), verschafft euch aber auch eine ganze Palette an neuen, starken Angriffen. In seiner menschlichen Form spezialisiert sich der Unhold auf das Verschieben von Gegnern, während er als Biest ordentlich Blutungs- und Giftschaden austeilen kann.
Auch das neue Gebiet mit den Katakomben ist theoretisch ein Fan-Service, obwohl es wohl genauso viele Spieler gab, die die Schleime im ersten Spiel gehasst haben. Jetzt sind sie zurück und stellen euch abermals vor neue Herausforderungen, denn wenn ihr nicht aufpasst, können sich einzelne Schleime zu grösseren Gegnern zusammenschliessen. Sowohl die Katakomben als auch der Unhold stehen euch im klassischen Spielmodus und im neuen Kingdoms-Modus zur Verfügung.
Ein neues Spiel für umsonst!
Der Kingdoms-Modus ist das Herzstück des Updates und stellt das Spielgefühl von "Darkest Dungeon II" komplett auf den Kopf. Statt eines grösstenteils linearen Trips in eurer Kutsche müsst ihr jetzt auf einer grossen Weltkarte schrittweise die Pläne eurer Feinde entschlüsseln. Ähnlich wie die Quest-Gegenstände aus dem Grundspiel müsst ihr eure nächsten Schritte oft aus mehr oder weniger kryptischen Beschreibungen ableiten. In der ersten Quest stoppt ihr die Horde an barbarischen Bestien, die das Land zu überrennen drohen. Diese erste Karte steht euch bereits in drei verschiedenen Varianten zur Verfügung und bietet dank verschiedener Schwierigkeitsgrade sowie diverser zufälliger Events und Variablen einen grossen Wiederspielwert.
Zusätzlich will Red Hook Studios den Kingdoms-Modus auch zukünftig mit weiteren Quests und Karten versorgen. Ausserdem sind alle aktuellen und zukünftigen Erweiterungen sowohl in Kingdoms als auch im klassischen Modus spielbar.
Kingdoms lässt euch auf eine ganze Weltkarte los, auf der ihr zwischen verschiedenen Gasthöfen hin und her reist. Jede Reise spielt sich wie eine einzelne Region des Basisspiels, wobei die Gegner und die Hindernisse durch die Region auf der grösseren Weltkarte bestimmt werden. Natürlich müsst ihr euch auch mit den neuen Feinden herumschlagen, die immer dann stärker werden, wenn ihr ihre Verbündeten besiegt. Die Biest-Männer lauern euch aber nicht nur auf den Strassen des Königreichs auf, sondern greifen auch proaktiv Gasthöfe an. Um diesen Belagerungen Herr zu werden, seid ihr nicht mehr auf vier Helden limitiert. Stattdessen habt ihr eine komplette Riege von acht Helden zur Verfügung - jedenfalls solange ihr sie (je nach Schwierigkeitsgrad) nicht im Kampf verliert.
Die grundsätzliche Struktur von Kingdoms erinnert nicht wenig an die modernen "XCOM"-Titel, bringt allerdings mit dem einzigartigen Kampfsystem und einer sehr bedrückenden Atmosphäre, wo ihr um jede Ressource, jedes Upgrade und jeden Sieg kämpfen müsst, eine neue Perspektive in die bekannte Formel.
Fazit
Das Kingdoms-Update hätte nicht nur eine eigene kostenpflichtige Erweiterung sein, sondern genauso gut als Spin-off der "Darkest Dungeon"-Reihe verkauft werden können. Mit der neuen Ausrichtung weg vom Roguelike zu einer langen Kampagne spricht das Spiel ausserdem eine ganz neue Spielergruppe an. Einen Haken hat das Update aber doch: Am grundlegenden Spiel ändert sich nichts. Wer also mit den Kämpfen, den Upgrades der Helden oder den Gegenständen mit Vor- und Nachteilen nichts anfangen konnte, wird auch hiermit nicht glücklich.